Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Wirecard-Aktie stürzt um25 Prozent ab!

Der Börsen-Superstar im Sturzflug!

Die Aktie des Zahlungsabwicklers und Dax-Neulings Wirecard ist nach erneuten Betrugsvorwürfen am Mittwoch auf Talfahrt gegangen.

▶︎Der Kurs brach um fast 25 Prozent ein, nachdem die „Financial Times“ über mögliche Straftaten eines Wirecard-Managers in Singapur berichtet hatte. Wirecard wies den Zeitungsbericht als verleumderisch zurück.

Das Unternehmen aus Aschheim bei München war in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Betrugsvorwürfen, die aber stets im Sande verliefen.

Innerhalb weniger Minuten brachen die Aktien um bis zu 24,7 Prozent auf 126 Euro ein und notierten damit so tief wie seit zweieinhalb Monaten nicht mehr.

Die Börse unterbrach daraufhin den Handel: Verdacht auf Kurs-Manipulationen oder Missbrauch von Leerverkäufen.

In dem am Mittwoch online veröffentlichten Bericht der „Financial Times“ hieß es, ein Wirecard-Manager in Singapur sei im vergangenen Jahr verdächtigt worden, gegen örtliche Gesetze verstoßen zu haben. In einer firmeninternen Präsentation sei von Dokumentenfälschung und Geldwäsche die Rede. Der Manager arbeite weiterhin bei Wirecard.

Eine Konzernsprecherin bezeichnete den Zeitungsbericht als „falsch, ungenau, irreführend und diffamierend“. Er entbehre jeder Substanz.

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Wenige Stunden vor dem Zeitungsbericht hatte Wirecard seine vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Der weltweite Boom von Online-Handel und Bezahlen per Smartphone-App bescherte dem Zahlungsabwickler erneut ein dickes Gewinnplus.

Das Betriebsergebnis kletterte im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf 568 Millionen Euro und lag damit am oberen Ende der vom Vorstand angepeilten Spanne von bis zu 570 Millionen Euro.

Vom Pornoseiten-Partner zum Dax-Liebling

Wirecard hatte sich seit 1999 vom Geschäftspartner von Online-Casinos und Porno-Webseiten zum Star an der Börse gemausert. Der Dienstleister wickelt für seine Kunden den Zahlungsverkehr ab und kassiert dafür Gebühren. In den Jahren nach der Gründung hat Wirecard seine Geschäftsfelder erweitert, bietet seit 2015 sogar eine App für mobiles Zahlen an. Die Geschäftspartner aus der Porno-Branche spielen dabei kaum noch eine Rolle.

Egal, ob Verbraucher auf Internetseiten oder per App Bücher kaufen oder Reisen buchen, kostenpflichtige Software herunterladen oder Online-Spiele bezahlen: Oft ist Wirecard im Hintergrund der zentrale Vermittler zwischen Käufer, Verkäufer und deren Banken. 2018 stieg der Aktienkurs des Unternehmens um stolze 80 Prozent. Riesige Player wie Mastercard, Visa, Microsoft, Apple, Aldi oder Lidl arbeiten heute mit Wirecard.

Im September verdrängte Wirecard die Commerzbank aus dem Elite-Ranking Dax.

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