Saturday, 4th May 2024
4 Mai 2024

Bosse von „Gorch Fock“-Werft gefeuert

Aufsichtsrat und Vorstand der Elsflether Werft AG sind mit sofortiger Wirkung abberufen worden. Ihr Unternehmen ist wegen der Sanierung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ in die Kritik geraten.

Das teilten am Mittwoch die beiden von der Hamburger Justizbehörde neu berufenen Vorstände der Sky-Stiftung mit, die wirtschaftlich alleinige Anteilsinhaberin der niedersächsischen Traditionswerft ist. Zum Stiftungsvorstand wurden der Hamburger Steuerberater Jörg Verstl und der Hamburger Rechtsanwalt Stephan Schmanns bestellt.

  • Wegen Dauer-Reparatur

    „Gorch Fock“-Besatzung lebt auf diesem Hausboot

    Nach einer Serie von Fehlplanungen und Baustopps wird die „Gorch Fock“ seit mehr als drei Jahren auf dem Trockendock repariert.

Neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Werft ist der Hamburger Manager Pieter Wasmuth, neuer Werft-Vorstandschef Axel Birk. Vorrangige Aufgabe sei es, jetzt auf die Bundesmarine und das Verteidigungsministerium zuzugehen, das Sanierungskonzept zu prüfen und die Zukunft der „Gorch Fock“ wie auch der Werft auf eine verlässliche Basis zu stellen.

Oberstes Ziel sei die Sicherung der 120 Werftsarbeitsplätze, hieß es.

Nach bisherigen Erkenntnissen stehen der bisherige Aufsichtsrat und Vorstand unter dem Anfangsverdacht, erhebliche Pflichtverletzungen zu Lasten der Werft und damit auch des Stiftungsvermögens begangen zu haben, hieß es in einer Mitteilung der Sky-Stiftung.

Gegen den bisherigen Vorstand laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Untreue.

„Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft zur Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Hamburger Justizbehörde in ihrer Funktion als Stiftungsaufsicht auf mögliche Unregelmäßigkeit bei der Sky-Stiftung hingewiesen.

▶︎ Ursprünglich sollte die Instandsetzung der „Gorch Fock“ 9,6 Millionen Euro kosten. Das war Ende November 2015, heute liegt der Sanierungsfall weitgehend zerlegt im angemieteten Bremerhavener Dock der Elsflether Werft und niemand kann sagen, wie es weitergehen soll: Inzwischen werden die Kosten auf 135 Millionen Euro geschätzt, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte kürzlich bei einem Besuch: „Ich mache mir sehr große Sorgen …“

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