Saturday, 18th May 2024
18 Mai 2024

So viel Weihnachtsgeld gibt es in diesem Jahr

Zum Ende des Jahres türmen sich Rechnungen und kostspielige Wünsche. Für Entspannung sorgt da ein schönes Weihnachtsgeld. Darauf kann aber nicht jeder Mitarbeiter hoffen.

Die übergroße Mehrheit der Deutschen kann sich 2018 wieder auf Weihnachtsgeld freuen.

Vor allem Tarifbeschäftigte können sich auf das Extra zum Jahresende verlassen, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. 87 Prozent dieser Gruppe erhalten danach im Schnitt 2583 Euro brutto zusätzlich – 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

▶︎ Im Osten etwas weniger, im Westen etwas mehr.

Allerdings sind den IAB-Forschern der Arbeitsagentur zufolge nur noch rund 54 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen tätig, die an einen Flächen- oder Haustarifvertrag gebunden sind – Tendenz weiter rückläufig.

Rund die Hälfte der nicht tarifgebundenen Betriebe orientieren sich aber an den aktuellen Verträgen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften und zahlen dann dementsprechend auch Jahressonderleistungen.

Nicht selten aber unter dem Vorbehalt der Betriebstreue oder erreichter Erfolgsziele.

Droht ein Weihnachtsgeld-Streik?

Mindestens jeder vierte Arbeitnehmer bekommt gar keine zusätzlichen Zahlungen.

In die Röhre schauen beispielsweise Hunderttausende Gebäudereiniger. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt bereiten sich bereits auf Streiks vor, sollten die bislang hartleibigen Arbeitgeber nicht in dieser Woche noch einlenken.

Gelungen ist das im laufenden Jahr bereits beim ostdeutschen Bauhauptgewerbe. „Die Gewerkschaften schließen die Lücken beim Weihnachtsgeld“, befindet der Chef des WSI-Tarifarchivs bei der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung, Thorsten Schulten.

▶︎ Aus seiner Sicht sind die Sonderzahlungen ein wichtiges Argument im Kampf um die besten Fachkräfte.

50 Milliarden Euro mehr

Beim arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln geht Experte Christoph Schröder hingegen von einem weitgehend gleichbleibenden Etat aus.

Mehr als 50 Milliarden Euro brutto würden in den kommenden Wochen zusätzlich an die Beschäftigten ausgeschüttet, rund ein Drittel davon leistungs- und erfolgsabhängig.

Die tariflichen Weihnachtsgelder sind meist als Prozentsatz eines Monatsgehalts verankert, sodass die Empfänger von den Lohnzuwächsen in ihrer Branche profitieren. Dem stehen einige Verträge mit Festbeträgen etwa in der Landwirtschaft oder im Steinkohlebergbau gegenüber.

Das sind die Weihnachtsgeld-Anführer

Vergleicht man die durchschnittliche Höhe des Weihnachtsgelds nach Branchen, so führen Tarifbeschäftigte im Bereich „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ im Jahr 2018 das Ranking an.

▶︎ Mit durchschnittlich 5679 Euro liegt das Weihnachtsgeld 4,3 Prozent über dem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst, den die Tarifbeschäftigten in dieser Branche im November erhalten.

  • Tendenz Steigend

    Fast jeder Vierte hat einen Mini-Job

    Gut 23 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen in Deutschland gehen einem Mini-Job nach. Darunter auch viele Rentner.

Danach folgt das Weihnachtsgeld bei den Rundfunkveranstaltern mit 5246 Euro sowie im Bereich „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ mit 4795 Euro.

▶︎ Das niedrigste Weihnachtsgeld erhalten die Tarifbeschäftigten im Bereich „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ mit 316 Euro.

In den Wirtschaftszweigen „Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten“ (488 Euro) sowie „Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien“ (501 Euro) wird ebenfalls ein deutlich unterdurchschnittliches Weihnachtsgeld gezahlt.

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