Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Mittelstands-Wut wegen drohender Fahrverbote

Deutschlands Mittelständler machen ihrem Ärger Luft. Die Mehrheit (63 Prozent) ist vom Dieselfahrverbot in Großstädten betroffen, 33 Prozent sogar sehr stark. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) für BILD am SONNTAG unter mehr als 2000 Mitgliedern.

Vor allem der Bereich Dienstleistung (63 Prozent) spürt die Auswirkungen, gefolgt von Handwerkern (13 Prozent). 83 Prozent der Unternehmer fordern daher eine Ausnahmeregelung für gewerblich genutzte Fahrzeuge.

Mittelstandspräsident Mario Ohoven: „Fahrverbote kommen einer Enteignung von Betriebsvermögen gleich, gefährden die Existenz mittelständischer Betriebe. Wir fordern als schnelle und unbürokratische Lösung Ausnahmeregelungen für gewerblich genutzte Dieselfahrzeuge. Nachrüst- und Umtauschprogramme bieten für die Betriebe keine Lösung.“

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Lesen Sie hier, was die betroffenen Unternehmer sagen.

Stephan Wiegers, Epolog Exportverpackung und Logistik, Erlensee (Hessen):

„Dieselfahrverbote treffen ausschließlich Verbraucher und uns Unternehmer, sofern wir daran gehindert werden, unsere Dienstleistung in den jeweiligen Regionen zu erbringen! Die Umtauschprämie ist Augenwischerei, für Verbraucher und Unternehmer teuer und unwirtschaftlich.“

Jörg Wappler, Werkzeugmaschinen, Coswig (Sachsen):

„Als Dienstleister in der Branche Werkzeugmaschinen und Automatisierung sind wir täglich mit bis zu 25 Fahrzeugen bundesweit unterwegs. Ich bin der Überzeugung, dass ein Energie- und Schadstoffbilanzvergleich über die Lebensdauer eines Fahrzeuges mit Diesel und Elektroantrieb zugunsten eines sauberen Diesels ausfällt.“

Thomas Krauß, Asko, Erfurt (Thüringen):

„Eine Alternative zu den CO2-sparsamen Diesel-Fahrzeugen gibt es aus meiner Sicht derzeit nicht.“

Holger Bulk, Leder Rabe, Osnabrück (Niedersachsen):

„Für Einzelhändler in der Innenstadt ist eine gute Erreichbarkeit existenziell.“

Gerd Behrens, Officina Druck- & Medienservice, Oldenburg (Niedersachsen):

„Was ist mit den Container- und Kreuzfahrtschiffen? Die schädigen die Umwelt um ein Vielfaches mehr als Dieselfahrzeuge.“

Ralf Mohs, Gedack Rohrsysteme, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt):

„Die Deutsche Umwelthilfe beschädigt die deutsche Industrie. Finanziert wird sie von Fahrzeugherstellern aus anderen Regionen der Welt.“

Diana Hofmann, Geschwister Wennrich, Grumbach (Sachsen):

„Wir besitzen drei Dieselfahrzeuge. Es wäre eine unglaubliche Belastung, die Fahrzeuge zu ersetzen, um unsere Kunden ordnungsgemäß beliefern zu können. Ein Angebot für Lieferfahrzeuge mit E-Energie, Hybrid oder als Benziner ist nur sehr vereinzelt oder gar nicht vorhanden.“

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