Saturday, 18th May 2024
18 Mai 2024

Eintracht Frankfurt mausert sich zum Geheimfavoriten

Der Auftritt von Eintracht Frankfurt in der Europa League ist erstaunlich. Wer so spielt, hat echte Chancen auf mehr. Ein Kommentar.

Kongenial. Sebastian Haller schoss die Eintracht fast im Alleingang weiter.

Arsenal. Chelsea. Villareal. Eintracht Frankfurt. Wenn am heutigen Freitag um 13 Uhr in Nyon die Achtelfinal-Partien der Europa League ausgelost werden, sind vier Mannschaften im Wettbewerb weiterhin ungeschlagen. Dass unter die diesen Teams auch ein deutsches ist, muss nicht überraschen. Galten RB Leipzig und Bayer Leverkusen vor der Saison doch als ernstzunehmende Kontrahenten in Europa. Dass aber nun der deutsche Pokalsieger die Europa League aufmischt und überhaupt erst einen einzigen Punkt abgegeben hat – im Zwischenrunden-Hinspiel in Donezk – überrascht.

Nur das Barca-Trio ist noch erfolgreicher

Doch Frankfurt hat tatsächlich das zweiterfolgreichste Sturmtrio Europas in seinen Reihen – und kann fast jeder Mannschaft in Europa gefährlich werden. Lediglich Lionel Messi, Luis Suarez und Ousmane Dembele vom FC Barcelona haben in allen Wettbewerben mehr Treffer erzielt als Sebastian Haller, Luka Jovic und Ante Rebic. Dass nach sechs Siegen in sechs Vorrundenspielen – unter anderem gegen Vorjahresfinalist Olympique Marseille – die Zwischenrunde tatsächlich nur eine Zwischenrunde auf dem Weg weiter ist, stellten die Hessen am Donnerstag einmal mehr unter Beweis.

Durch zwei Tore von Haller und einem von Rebic schoss die Eintracht Schachtar Donezk mit 4:1 aus dem Stadion. Und die Ukrainer spielten zuvor immerhin in der Champions-League. Dass der Sieg letztlich um zwei Tore zu hoch ausfiel – geschenkt.

Wer so spielt wie die Eintracht, mausert sich zu einem echten Geheimfavoriten im Wettbewerb. In diesem wartet am Freitag nun die Auslosung, bei der Slavia Prag, Stade Rennes und FK Krasnodar wohl die leichtesten Gegner wären. Letzteres Team schaltete am späten Donnerstagabend den zweiten verbliebenen deutschen Vertreter, Bayer Leverkusen, aus.

Julian Baumgartlinger als Unglücksrabe

Und dabei gab vor allem die fehlende Cleverness den Ausschlag dafür, dass Leverkusen nur aufgrund der weniger erzielten Auswärtstore (0:0, 1:1) ausschied. Symbolfigur des Abends war Julian Baumgartlinger. Der Österreicher kam in der Schlussphase beim Stand von 0:0, als es nach Verlängerung roch, für den offensiveren Kai Havertz. Er sollte das Leverkusener Spiel stabilisieren und die Extrazeit eintüten. Was er aber tat? Baumgartlinger, der mit einer Gesichtsmaske spielte, verlor den Ball in der 84. Minute vor dem eigenen Strafraum und bescherte Krasnodar, dem Tabellenzweiten der russischen Liga, eine tolle Freistoßsituation.

Und Magomed Suleymanov verwandelte direkt. Der postwendende Ausgleich durch Charles Aranguiz und das anschließende Eckenfestival in der Nachspielzeit kam zu spät. Während in Frankfurt nur rund zwei Stunden zuvor gelassen gefeiert wurde, lagen sich in Leverkusen die Russen, die vor den Duellen mit Bayer seit Anfang Dezember kein Pflichtspiel mehr bestritten hatten, in den Armen. Doch vielleicht bekommt die Eintracht-Büffelherde ja im Achtelfinale Gelegenheit dazu, die deutsche Ehre zu retten. Freitagmittag wissen wir mehr.

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