Saturday, 18th May 2024
18 Mai 2024

Wohin muss Porsche jetzt535 Millionen überweisen?

Porsche muss 535 Millionen Euro zahlen! Der Grund: fahrlässige Aufsichtspflichtverletzungen in der Entwicklungsabteilung bei den Emissionen von Fahrzeugen im Zeitraum ab 2009, teilte die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit.

Im Klartext: Porsche muss für den Diesel-Skandal blechen!

BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zur langen Liste der Strafzahlungen deutscher Autohersteller.

  • Diesel-Skandal

    Porsche muss eine halbe Milliarde Euro Bußgeld zahlen

    Porsche kaufte sich den Dieselskandal mit Motoren der Konzernschwester Audi ein. Jetzt erhält der Sportwagenbauer die Quittung.

  • Volkswagen zieht Bilanz

    Diesel-Skandal kostet VW 30 Milliarden Euro

    Die Rechnung für Anwälte, Vergleiche und ausstehende Verfahren wird bei VW in Folge des Diesel- Skandals immer länger!

Wer musste schon zahlen?

Porsche ist nur ein Teil des Diesel-Debakels:

▶︎ Im vergangenen Sommer hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Zuge der Diesel-Ermittlungen ein Bußgeld von einer Milliarde Euro gegen den niedersächsischen Autobauer Volkswagen verhängt.

▶︎ Im Herbst folgte die Behörde in München und brummte Audi ein Bußgeld in Höhe von 800 Millionen Euro auf.

▶︎ BMW hingegen erwartet eine EU-Kartellstrafe in Milliardenhöhe.

  • Abgas-Skandal

    Audi muss 800 Millionen Euro zahlen

    Die Staatsanwaltschaft München hat ein Millionen-Bußgeld gegen Audi wegen Verstößen bei Dieselfahrzeugen verhängt.

Woher kommt das Geld?

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Um die erwarteten Strafzahlungen schnell zahlen zu können – die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gab Porsche nur eine sechswöchige Frist – haben die meisten Unternehmen in der Vergangenheit Rücklagen gebildet.

▶︎ Volkswagen musste bereits mehr als 30 Milliarden Euro für Strafen zurückstellen, um u.a. Forderungen aus den USA (mehr als 20 Milliarden) zu bedienen. Der Konzern hatte zuletzt bei der Verkündung seiner Quartalszahlen weitere Rückstellungen in Höhe von 1 Milliarde Euro bekanntgegeben.

▶︎ Für die befürchtete EU-Kartellstrafe hat BMW 1,4 Milliarden Euro zurückgestellt.

▶︎ Audi hingegen bildete keine Rücklagen für eine solche Diesel-Strafe: Es gäbe sie nicht, weil die nötigen Voraussetzungen dafür nicht vorlagen, teilte der Konzern mit. Die 800 Millionen Euro schlugen als Sonderbelastung ins Kontor.

Wer profitiert vom Geldregen?

Laut geltendem Recht fließen die Strafzahlungen direkt an die Bundesländer, in denen die Hersteller sitzen. Heißt: Volkswagen zahlt an Niedersachsen, Audi an Bayern und Porsche an Baden-Württemberg. Die Staatskassen freuen sich, aber andere gehen leer aus.

Und das ist ziemlich paradox: Weil das Land Niedersachsen über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft mbH auch Anteilseigner der Volkswagen AG ist (20 Prozent der Stimmrechte), bildet sich Geld-Kreislauf.

Politiker mehrerer Parteien haben an dieser Praxis bereits Kritik geäußert.

Doch Niedersachsen freut sich: Die Regierung gab bekannt, das Geld u.a. in Hochschulen, Krankenhäuser, den Internetausbau, die Verkehrswende und Sportstätten zu investieren. Zumindest indirekt geht das Geld so an die Verbraucher – jedoch unabhängig von ihrer Autovorliebe.

Bekannt ist bisher noch nicht, wie Baden-Württemberg und Bayern den Milliarden-Regen investieren wollen.

Bekommen die Verbraucher etwas vom Geld?

Bisher nicht. Und: In Deutschland gilt es auch nicht als besonders wahrscheinlich.

Allein in Deutschland sind aber noch über 60 000 Verfahren unzufriedener Dieselkunden anhängig. Dazu kommen Klagen von Aktionären, die sich vom Konzern zu spät über das finanzielle Ausmaß der Dieselaffäre informiert fühlen. Außerhalb von Nordamerika haben diese Klagen laut Geschäftsbericht einen Umfang von 9,6 Milliarden Euro. VW ist der Ansicht, nicht gegen Kapitalmarktregeln verstoßen zu haben.

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