Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Wie man an der Kasse am schnellsten zahlt

Bargeld ist out? Keineswegs!

Münzen zählen, Scheine aus dem Portemonnaie fummeln, auf das Wechselgeld warten. Das klingt erst mal zeitraubend, täuscht aber. Kartenzahlung dauert oft länger, ergab eine Studie der Deutschen Bundesbank und des Handelsinstitutes EHI.

▶︎ Eine Barzahlung dauerte an der Ladenkasse im Durchschnitt 22 Sekunden. Kunden mit EC- oder Kreditkarte brauchten bei Eingabe des PIN-Codes etwa 30 Sekunden. Wer unterschreiben musste, benötigte sogar 37 Sekunden.

„An der Ladenkasse ist die Barzahlung noch immer das schnellste und kostengünstigste Zahlungsmittel“, sagt Bundesbank-Vorstand Johannes Beerman. Für die Studie wurden mehr als 3000 Zahlungsvorgänge in 15 verschiedenen Geschäften ausgewertet.

Überraschend: Auch Bargeld kostet den Ladenbesitzer Aufwand. Scheine und Kleingeld müssen beschafft und entsorgt werden, außerdem brauchen Unternehmen funktionierende Kassen. Die Bundesbank errechnete, dass Bargeldzahlungen im Schnitt 24 Cent Transaktionskosten verursachen.

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Kontaktloses Zahlen deutlich am schnellsten

Mit dem sogenannten NFC-Verfahren können Kunden an vielen Kassen fast im Vorbeigehen ihre Rechnung bezahlen. Ein Schild mit Wellensymbol weist auf diese Zahlungsmöglichkeit hin. Man hält nur Smartphone oder EC-Karte auf den Scanner und der Betrag wird gebührenfrei abgebucht.

ABER: Nur wenn der Kunde weniger als 25 Euro bezahlt, ist das digitale Verfahren erlaubt. Das dauerte im Test ungeschlagene 15 Sekunden, also sieben weniger als die Bargeldzahlung. Bei mehr als 25 Euro muss der Kunde seine Zahlung mit einer PIN bestätigen, das dauerte im Vergleich wieder runde 30 Sekunden.

Elektronisches Zahlen kaum teurer als Barzahlung

Laut der Studie ist Bezahlen mit Bargeld bis 50 Euro am günstigsten, ab 50 Euro gewinnt die EC-Karte. Die Kreditkarte ist das aufwendigste Zahlungsmittel: Kosten und Gebühren beliefen sich im Schnitt auf einen Euro pro Zahlungsvorgang.

Deutsche berappen im Einzelhandel jährlich rund 5,432 Milliarden Euro Gebühren für die verschiedenen Zahlungsverfahren. Die Kosten setzen sich aus den Gebühren der jeweiligen Kartenanbieter, Personalkosten, Geldtransport und den Anschaffungs- sowie Wartungskosten für Kartenterminals zusammen.

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Mehrheit will nicht auf Bargeld verzichten

„Schon bald werden sich auch bei uns digitale Bezahlformen durchsetzen“, ist sich Bitkom-Präsident Achim Berg sicher. Die Bitkom ist der Bundesverband der Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien.

Fast jeder dritte Deutsche hat schon einmal mit dem Handy oder einer Computer-Uhr bezahlt. Bislang sind aber nur 44 Prozent aller Bundesbürger dazu bereit, ganz auf Münzen und Scheine zu verzichten.

„Drei von vier Zahlungen an der Ladenkasse werden in bar abgewickelt“, sagt Bundesband-Vorsitzender Beermann. Vor allem bei kleinen Beträgen kramen die Kunden lieber die Münzen aus der Tasche als die Karte oder das Smartphone.

Die häufigsten Bedenken gegenüber digitalen Zahlungsmethoden betreffen die Sicherheit. Vor allem Kunden, die noch nie mobil gezahlt haben, fürchten sich vor Sicherheitslücken. „Der Bürger entscheidet, wie er zahlen will“, sieht es Beermann ganz pragmatisch.

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