Wednesday, 15th May 2024
15 Mai 2024

So viel zahlen deutsche Firmen ihren Mitarbeitern

Die Erfolgsprämien zehn großer Unternehmen in der Übersicht

Darf’s noch ein bisschen mehr sein?

Trotz trüber Wirtschaftsaussichten für deutsche Unternehmen sparen die meisten nicht an fetten Bonuszahlungen! Porsche überweist seinen Mitarbeitern in diesem Jahr eine Rekordprämie von 9700 Euro.

Der Autobauer scheint die Dieselkrise gut wegzustecken. Noch nie war die Bilanz so gut. Der Umsatz stieg um fast zehn Prozent auf rund 25,8 Milliarden Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 3,1 Milliarden Euro (plus drei Prozent).

Für die rund 25 000 Mitarbeiter der Porsche AG heißt das: 9000 Euro gibt es einfach so, 700 als Beitrag zur Altersvorsorge. Im Vorjahr lag die Prämie bei 9656 Euro.

Auch andere Firmen beteiligen ihre Angestellten am Erfolg – und zwar ordentlich. BILD hat nachgehakt und den Bonus-Check gemacht!

Volkswagen

Trotz der Krisen im Porsche-Mutterkonzern erhöht auch VW seine Prämie. Sie steigt für die gut 100 000 Tarifbeschäftigten der Volkswagen AG um 16 Prozent auf 4750 Euro.

Der Bonus geht an Mitarbeiter der Werke Wolfsburg, Hannover, Emden, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie der Finanztochter.

Rund 1700 Euro haben die Beschäftigten laut der Betriebsratszeitung schon Ende 2018 als Vorauszahlung erhalten. Der Rest soll mit dem Mai-Gehalt fließen.

Volkswagen-Standorte in Deutschland

Werke, Produktionsstätten und Mitarbeiterzahlen

Bosch

Der Zulieferer zahlt in diesem Jahr insgesamt rund 155 Millionen Euro extra. Im Schnitt soll jeder der rund 58 300 Tarifbeschäftigten der Robert Bosch GmbH 54 Prozent eines Monatsgehalts bekommen. Das ist der gleiche Wert wie im Vorjahr und damit immer noch das höchste Bonus-Niveau der Firmengeschichte.

Die Sonderausschüttung soll mit dem April-Gehalt überwiesen werden. Im Schnitt aller Mitarbeiter, die sie bekommen, sind es 2652 Euro.

Der Konzern hat seinen Umsatz 2018 um 1,5 Prozent auf 77,9 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis bleibt mit rund 5,3 Milliarden Euro gleich.

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Daimler

Die 130 000 Tarifbeschäftigten des Stuttgarter Autobauers bekommen 4965 Euro zusätzlich. Die Prämie landet laut Daimler mit dem April-Gehalt auf ihren Konten.

ABER: Im Vorjahr war der Bonus deutlich höher. Damals zahlte Daimler mit 5700 Euro die höchste Prämie in seiner Geschichte. Dass es dieses Jahr weniger ist, liegt am niedrigeren operativen Gewinn: Der belief sich für das Jahr 2018 auf 11,1 Milliarden Euro, 2017 waren es 14,3 Milliarden Euro.

Den niedrigsten Bonus schüttete der Konzern 2009 aus, so Daimler auf BILD-Nachfrage. Damals zu Zeiten der weltweiten Finanzkrise gab es eine Sonderzahlung von 500 Euro.

Deutsche Bank

Für die aktuell rund 90 000 Mitarbeiter gibt es trotz des geplanten Sparkurses der Deutschen Bank einen Bonus. Insgesamt zahlt das Frankfurter Geldhaus 1,9 Milliarden Euro an sie aus. Wie viel die einzelnen Angestellten bekommen, hänge auch an der individuellen Leistung, sagte eine Bank-Sprecherin zu BILD.

Im vergangenen Jahr gab es noch 14 Prozent mehr Bonus, damals flossen 2,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2007 waren es gar 6,1 Milliarden. Seit Jahren geht die Höhe der Erfolgsbeteiligung zurück.

Bayer

2018 rauschte der Gewinn beim Pharma- und Agrar-Riesen nach unten auf 1,7 Milliarden Euro. Er muss den Kauf des Saatgutmittelherstellers Monsanto verdauen. Trotzdem zahlt der Konzern seinen Mitarbeitern in Deutschland Boni in Höhe von 379 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 292 Millionen Euro, so ein Bayer-Sprecher zu BILD.

27 600 Mitarbeiter bekommen die Sonderzahlung. Eine einheitliche Kopfpauschale gibt es nicht. Die Höhe hänge von mehreren Faktoren ab: davon, wie gut sich der Gesamtkonzern, einzelne Bereiche und der jeweilige Mitarbeiter geschlagen haben.

Allianz

Der Versicherer Allianz verteilt Erfolgsprämien an rund 27 000 Mitarbeiter. Deren Höhe wird anhand einer festgelegten Formel berechnet, schreibt der Dax-Konzern auf BILD-Nachfrage.

Alle nicht leitenden Mitarbeiter bekommen demnach 95 Prozent ihres jeweiligen Brutto-Monatsgehalts. Vergangenes Jahr waren es 87 Prozent des monatlichen Lohns.

Das Bonus-Plus hängt am Umsatzrekord: Der kletterte 2018 um 5,5 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro.

Audi

Der Autobauer steht wegen der Dieselkrise vor großen Umbrüchen. In den kommenden zwei Jahren sollen 15 Milliarden Euro eingespart und Stellen abgebaut werden. Trotzdem gibt es für die Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung. Facharbeiter an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm kriegen 3630 Euro zusätzlich, bestätigte Audi gegenüber BILD.

ABER: Der Bonus fällt kleiner aus als in den Jahren zuvor. 2017 gab es 4770 Euro, 2012 sogar 8251 Euro. Der Grund nun: die schlechten Zahlen. 2018 wurden 1,8 Millionen Autos verkauft, damit liegt Audi weit hinter Mercedes und BMW. Der Umsatz sank auf 59,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn brach um 24 Prozent ein auf 3,53 Milliarden Euro.

BMW

Wie Audi muss auch der Münchner Autobauer BMW sparen. Die schlechteren Bilanzzahlen bekommen die Mitarbeiter zu spüren. Wie ein Sprecher auf BILD-Nachfrage sagte, erhalten Facharbeiter für das vergangene Geschäftsjahr eine Prämie von 9175 Euro und damit weniger als zuvor.

917,50 Euro fließen demnach in die Altersvorsorge, die restlichen 8257,50 Euro werden direkt ausbezahlt. Die Erfolgsbeteiligung geht an rund 81 000 Mitarbeiter. Vergangenes Jahr betrug die Sonderzahlung 9455 Euro.

Sie setzt sich aus Berechnungen des Konzernergebnisses, der Dividende und den Gehaltsgruppen zusammen. Der Umsatz von BMW sank 2018 leicht auf 97,5 Milliarden Euro. Der Gewinn brach um 17 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro ein.

BASF

Der Chemie-Konzern BASF aus Ludwigshafen zahlt all seinen knapp 38 000 Mitarbeitern einen Bonus, egal ob sie tariflich angestellt sind oder nicht.

Mit insgesamt 363 Millionen Euro fallen die Sonderzahlungen dieses Jahr geringer aus (2017: 383 Millionen). Das hängt am niedrigeren Gewinn: 4,7 Milliarden Euro machte BASF 2018, ein Jahr davor waren es noch gut sechs Milliarden.

Die Höhe der einzelnen Boni richtet sich nach der Gehaltsgruppe und der persönlichen Leistung des Mitarbeiters, so der Konzern gegenüber BILD. Ein tariflich angestellter Chemikant (Arbeiter, der die Produktion überwacht) bekommt 5729 Euro brutto.

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