Tuesday, 14th May 2024
14 Mai 2024

So schrott ist der Diesel-Markt

Der Diesel verliert laut einer aktuellen Studie europaweit weiter an Zustimmung. So würde zum jetzigen Zeitpunkt nur noch gut ein Drittel der Autofahrer in Erwägung ziehen, einen Selbstzünder zu kaufen.

Am wenigsten Zuspruch erhält der Diesel in den Niederlanden, während er in Österreich noch zahlreiche Fans hat: Jeder zweite Österreicher vertraut nach wie vor auf die Dieseltechnologie. Das sind unter anderem die Ergebnisse einer aktuellen Trendstudie von „AutoScout24“.

Der europaweit größte Online-Automarkt hat über 7300 Autohalter in den sieben europäischen Ländern befragt, in denen AutoScout24 vertreten ist.

Abgasskandal ist schuld

„Der Abgasskandal und die Medienberichte über umweltschädliche Stickoxide zeigen klare Auswirkungen auf die Zustimmung zum Diesel“, sagt Jochen Kurz, Experte von Autoscout24.

„Während Dieselautos von immer mehr Fahrzeughaltern kritisch gesehen werden, befinden sich Hybrid- und Elektroantriebe im Aufwind.“

Nur noch jeder Dritte glaubt an den Diesel

Für 63 Prozent der Europäer kommt angeblich der Kauf eines Dieselautos nicht infrage!

▶︎ Stattdessen zeigen sie sich offen für alternative Antriebe: Europaweit am beliebtesten ist das Hybridauto. Jeder Zweite (50 Prozent) würde im Fall eines Autokaufs entsprechende Modelle in Betracht ziehen. Auf Platz zwei folgen die Elektrofahrzeuge, für die sich 42 Prozent interessieren.

Den dritten Rang nehmen die Benziner ein: 41 Prozent ziehen einen Kauf in Erwägung, wenn sie sich ein neues Auto anschaffen würden.

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Erst auf dem vierten Platz folgt der Diesel, den immerhin noch 37 Prozent als Kaufoption sehen – allerdings legen 25 Prozent dabei wert auf ein Modell mit neuester Abgasnorm.

Rund 19 Prozent würden den Kauf eines Erdgasfahrzeugs in Betracht ziehen und 18 Prozent den eines Wasserstoffautos.

Preise für Diesel fallen

Das Gezerre um die Diesel-Technologie hat sich auch auf die Preise ausgewirkt: „Im Verlauf des vergangenen Jahres haben wir in Deutschland einen Preisrückgang bei Dieselgebrauchtwagen beobachtet, während die Preise für Benziner steigen“, bestätigt Kurz.

„Dabei sind nicht nur die Preise der von Fahrverboten betroffenen Diesel-Abgasnorm Euro 4 und 5 gesunken. Auch jüngere Gebrauchte mit Euro-6-Norm haben im Jahresvergleich etwas nachgelassen.“

Autohändler leiden unter Euro-5-Dieselbeständen

Die deutschen Kfz-Händler leiden noch immer unter den Euro-5-Dieselbeständen, die sich seit mehr als zwei Jahren nur noch mit massiven Abschlägen abbauen lassen.

▶︎ Das geht aus den aktuellen Ergebnissen einer Blitzumfrage von 596 Autohändlern im Juni 2019 hervor, für welche der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe verantwortlich ist.

Zwar mindert sich der Bestand an Euro-5-Diesel-Pkw langsam, dennoch bleibt das Verlustrisiko hoch. Rund 64 Prozent der befragten Händler gaben an, dass sich die Dieselsituation nicht entschärft habe.

„Von einer Entspannung kann also nicht gesprochen werden“, betont ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.

Diesel werden regional bewertet

Die Struktur der befragten Betriebe zeige außerdem, dass die Dieselsituation regional unterschiedlich bewertet werde und sich besonders in Großstädten verschärfe.

„Daher ist die Hardware-Nachrüstung älterer Dieselfahrzeuge nicht nur für das Kfz-Gewerbe ein unverzichtbarer Beitrag zur Lösung dieser Probleme“, so Thomas Peckruhn.

Und weiter: „Wir warten dringend auf freigegebene Systeme. Unsere Betriebe stehen bereit, sie nachzurüsten.“

▶︎ Der Verlust pro Euro-5-Dieselfahrzeug liegt laut der Befragung bei 20 bis 30 Prozent und belastet weiterhin den Handel.

Daher wünschen sich die Händler mehr Unterstützungsmaßnahmen der Hersteller und Importeure zum Abverkauf von Diesel-Gebrauchtfahrzeugen. Was hier bisher geschieht, bewerten 86 Prozent der Betriebe als unzureichend.

Die Folgen der Dieseldiskussion wirken sich auch auf den Ertrag aus. So sank die durchschnittliche Umsatzrendite der Kfz-Betriebe im Jahr 2018 um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 1,3 Prozent.

Ösis hängen am Diesel

Die größten Dieselfans sitzen in Österreich: Hier würden 56 Prozent der Befragten bei einem Kauf nach wie vor einen Selbstzünder in Erwägung ziehen.

Mit deutlichem Abstand folgen Spanier und Franzosen, wo 41 beziehungsweise 40 Prozent den Diesel als Option sehen.

▶︎ Deutschland folgt mit 38 Prozent auf Platz vier in der Rangliste der Dieselbefürworter, gefolgt von Belgien (35 Prozent) und Italien (34 Prozent). Am wenigsten Zustimmung erfährt der Diesel in den Niederlanden, wo sich nur 19 Prozent für ihn aussprechen.

Die Niederländer setzen stattdessen verstärkt auf den Benziner: Mit 63 Prozent ist der Ottomotor dort beliebter als in jedem anderen Land.

▶︎ Auch in Deutschland sind die Benziner populär: 61 Prozent sehen sie als Kaufoption.

Spanien: Elektro olé!

In Spanien hat man schon am weitesten umgedacht: Jeder Zweite (51 Prozent) interessiert sich hier für ein Fahrzeug mit Elektroantrieb.

Auch Italiener und Niederländer finden Gefallen an den alternativen Antrieben: 45 beziehungsweise 41 Prozent begeistern sich für die Stromer.

▶︎ Deutschland liegt mit 39 Prozent im Mittelfeld, in Österreich, Belgien und Frankreich (jeweils 37 Prozent) haben Elektrofahrzeuge noch etwas weniger Relevanz.

Die Fans von Hybridfahrzeugen finden sich vor allem in Spanien (62 Prozent) und Italien (56 Prozent).

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