Wednesday, 15th May 2024
15 Mai 2024

Langzeitarbeitslose finden immer öfter einen Job

Quelle: Reuters
1:45 Min.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland trotzt den vielen Warnungen vor einer Eintrübung der Wirtschaft. Zum Jahresausklang 2018 wuchs die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) zwar um 23.000 auf 2,21 Millionen. Der Anstieg war aber geringer als für den Dezember üblich.

Im Jahresdurchschnitt ging die Arbeitslosenzahl das fünfte Jahr in Folge zurück und fiel mit 2,34 Millionen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990.

Im Dezember steigt die Arbeitslosenzahl in der Regel aus jahreszeitlichen Gründen, etwa weil die Beschäftigung in den Außenberufen wetterbedingt zurückgeht. Unter Herausrechnung der Saisonschwankungen ging die Erwerbslosenzahl laut BA um 14.000 im Vergleich zum November zurück.

Zum Jahresende gab es die geringste Dezember-Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung. Ende 2017 hatte es noch 175.000 Arbeitslose mehr gegeben.

Die Arbeitslosenquote ging 2018 um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zurück.

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Immer mehr Langzeitarbeitslose finden einen Job

„Im vergangenen Jahr ist vieles am Arbeitsmarkt erfreulich gelaufen“, bilanzierte BA-Chef Detlef Scheele in Nürnberg. Dies sei der positiven konjunkturellen Entwicklung geschuldet – auch wenn die Wirtschaft etwas an Schwung verloren habe. Für 2019 zeigte sich Scheele optimistisch.

Fast die Hälfte des Rückgangs der Arbeitslosigkeit 2018 geht auf Langzeitarbeitslose zurück.

Im Jahresschnitt waren etwa 813 000 Männer und Frauen ein Jahr oder länger ohne Job. Das sind 87 000 weniger als im Jahr zuvor.

Als Grund für die positive Entwicklung nannte Scheele Prävention. „Wir sehen, dass unsere Bemühungen, Langzeitarbeitslosigkeit gar nicht entstehen zu lassen, inzwischen langsam fruchten.“

Auch bei der Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt habe man 2018 deutliche Fortschritte gemacht.

Zuletzt hätten im Oktober nahezu 300 000 Menschen aus den acht Haupt-Asylländern Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia einen sozialversicherungspflichtigen Job gehabt. Das waren fast 95 000 mehr als ein Jahr zuvor. „Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass wir mal solche Zahlen verkünden“, so Scheele. Dennoch sei die Integration weiterhin ein Langstreckenlauf. Geduld und Zeit seien gefordert.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes im November bei 45,22 Millionen – 34 000 mehr als im Vormonat.

Im Vergleich zum Vorjahr waren es 483 000 Erwerbstätige mehr. Der Anstieg gehe überwiegend auf mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück, hieß es von der Bundesagentur. Diese hat laut Berechnungen der BA von September auf Oktober saisonbereinigt um 68 000 zugenommen. Damit hatten 33,47 Millionen Menschen in Deutschland zuletzt einen regulären Job – 696 000 mehr als ein Jahr zuvor. „Das ist eine bemerkenswerte Zahl nach den vielen Jahren des Aufschwungs“, so Scheele.

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