Sunday, 19th May 2024
19 Mai 2024

Geht Deutschland jetzt das Bargeld aus?

Streik-Knaller zum Jahresbeginn! Nach erfolglosen Tarifverhandlungen rief die Gewerkschaft Ver.di 12 000 Geldzähler und Geldtransportfahrer zum Streik auf.

Mögliche Folge: Banken und Geschäfte bekommen kein frisches Bargeld, leere Geldautomaten werden nicht wieder befüllt. Tageseinnahmen bei vielen Warenhäusern, Super- und Baumärkten werden nicht abgeholt.

Bisher verdienten Geldzähler und Geldtransportfahrer 1800 bis 2200 Euro im Osten und 2200 bis 2900 Euro im Westen Deutschlands. Die Gewerkschafter fordern 1,50 Euro mehr Stundenlohn, das macht im Monat 250 Euro. Außerdem soll die Gehaltsunterschiede der Branche bundesweit verringert werden.

„Unsere Botschaft an die Arbeitgeberseite: Wenn wieder kein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liegt, werden die Arbeitsniederlegungen ausgeweitet“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes.

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Arbeitgeber sichern Bargeldversorgung zu

Die Arbeitgeber geben sich trotz des angedrohten Bargeld-Chaos’ gelassen: Ein mehrstündiger Warnstreik sei zwar ärgerlich und für die Unternehmen teuer. Aber: „Die Bargeldversorgung in Deutschland wird nicht zusammenbrechen“, sagte eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Branche arbeite nicht nur werktags von 9 bis 17 Uhr, und auch über den Jahreswechsel habe es eine ganz normale Versorgung gegeben, betonte sie. Zudem beteiligten sich nicht alle Beschäftigten an der vorübergehenden Arbeitsniederlegung.

Die Arbeitgeberseite erklärte die Streiks als „nicht nachvollziehbar“ und betonte, bei ihrem letzten Angebot an Ver.di seien die Unternehmen bis an die Schmerzgrenze gegangen. Für die östlichen Bundesländer habe man zum Beispiel eine Erhöhung von 9,4 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre vorgesehen.

Am 3. und 4. Januar gehen die Tarifverhandlungen im hessischen Bad Nauheim in die fünfte Runde. Kommt dann wieder kein Ergebnis auf den Tisch, könnten die Streiks weitergehen – mit deutlichen Folgen für die Wirtschaft. „Ein mehrtägiger oder mehrwöchiger Streik, das wäre ein Problem“, sagte die BDGW-Sprecherin.

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