Sunday, 5th May 2024
5 Mai 2024

Für Elon Musk kommt es knüppeldick

Läuft nicht für den Tesla-Boss! Er wollte auf allen Kontinenten die Elektroauto-Welt erobern, doch derzeit kämpfen die Erdteile eher gegen den Auto-Visionär.

Für Elon Musk (47) kommt es derzeit knüppeldick: Die Aktie des Elektroauto-Bauers befindet sich seit Tagen im Sinkflug, deutsche Wettbewerbshüter mahnen das Unternehmen wegen willkürlicher Preisangaben ab – und dann hängen auch noch 1600 E-Autos in China fest.

Eine Glückssträhne sieht anders aus. Auf gleich drei Kontinenten schlittert der Konzern in die Krise, eine Horror-Meldung jagt die nächste. Ein Elektro-Auto-Chaos in drei Akten.

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Der erste Akt: Nordamerika

Den ersten Knacks erhielt Musk in den vergangenen Tagen in den USA. An der Wall Street brach der Aktienkurs ein – das Tesla-Wertpapier befindet sich im stetigen Sinkflug.

Ein Grund: Im nächsten Quartal wird ein schmerzhafter finanzieller Verlust erwartet. Bereits im vergangenen Quartal lag der Gewinn unter den Erwartungen der Börsianer, daraufhin fiel die Aktie um drei Prozent. Aktuell liegt sie auf dem niedrigsten Stand seit dem 23. Oktober 2018, im März ging es bisher nur bergab.

Dazu kam eine Serie von Harakiri-Manövern, die die Wall Street in Aufruhr versetzten:

▶︎ Tesla kündigte an, Elektroautos weltweit künftig nur noch online zu vertreiben. Damit solle das Model 3 endlich zum versprochenen Basispreis von etwa 30 800 Euro angeboten werden können.

▶︎ Der Großteil der 378 Tesla-Filialen wird dichtgemacht, Wartung und Reparaturen werden auf mobilen Service umgestellt.

Zusammen mit weiteren Kostensenkungen, wie dem Abbau von 3000 Stellen, könnten die Fahrzeugpreise endlich günstig(er) und auch der breiten Masse angeboten werden.

Der zweite Akt: Europa

Und nicht nur die finanziellen Aussichten sind besonders auf dem heimischen Markt düster, auch aus Europa droht Ungemach: Die deutsche Wettbewerbszentrale hat Tesla aufgefordert, umstrittene Preisangaben auf der Website zu ändern.

Dabei geht es um Preisangaben des US-Autoherstellers, bei denen Tesla neben dem tatsächlichen Kaufpreis auch „geschätzte Einsparungen“ nennt. Diese Angaben zieht er dann vom Kaufpreis ab – nicht benötigtes Benzin oder Steuervorteile. So erscheint das Model S durch die Ersparnisse beispielsweise 7000 Euro günstiger, doch es ERSCHEINT nur so …

Tatsächlich müssen die 7000 Euro natürlich bezahlt werden.

Andreas Ottofülling, Rechtsanwalt der Wettbewerbszentrale, erklärte der „Automobilwoche“: „Solche angeblichen Preisersparnisse sind Marketing-Gags zulasten von fair agierenden Mitbewerbern.“

Die angegebene Benzineinsparung über fünf Jahre nennt er „willkürlich und intransparent“.

Tesla muss nun bis zum 20. März die Angaben für den deutschen Markt ändern, ansonsten wird eine Vertragsstrafe fällig.

Der dritte Akt: Asien

Und um das Tesla-Chaos-Trio zu komplettieren, glühen die Tesla-(Telefon-)Spulen auch gen Asien.

Der chinesische Zoll hält rund 1600 Tesla-Autos Model 3 wegen falscher Kennzeichnungen in Shanghai fest. Der amerikanische Elektroautohersteller bestätigte, es habe „Fehler beim Drucken“ gegeben. Tesla arbeite mit dem Zoll daran, das Problem zu lösen, und hoffe, dass die Autos bald freigegeben werden.

Entgegen den Angaben von Tesla, dass der Verkauf nicht beeinträchtigt sei, berichtete das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“, dass die Zollverwaltung ein sofortiges Verkaufsverbot für das Model 3 verfügt habe. Auch sollen künftige Lieferungen bei der Einfuhr streng geprüft werden.

„Caixin“ berichtete weiter, einige Fahrzeuge hätten keine erforderlichen Kennzeichnungen auf den Tanks für die Bremsflüssigkeit gehabt, während andere die Motorkapazität falsch angegeben hätten.

Für Musk geht es derzeit um fast alles. Der Elektro-Pionier will seine Marke global vermarkten und dem Massenmarkt eröffnen. Doch erstmal muss er das Tesla-Kontinente-Chaos in den Griff bekommen.

Es wird spannend, wie der vierte Akt ausgehen wird …

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