Film ab für die erste Chefin in Hollywood
Sie gilt als hart, aber fair: Ann Sarnoff, die erste Chefin in fast 100 Jahren Warner Brothers Studios in Hollywood.
Seit 30 Jahren arbeitet Sarnoff in der Entertainment-Branche. Sie machte Shows zu Weltmarken, darunter die erfolgreichste BBC-Sendung „Top Gear“, zeitweise meistgesehene Fernsehsendung der Welt. Ihr Ex-Kollege Adam Silver: ,,Mit ihrem schnellen und nach vorne gerichteten Managerstil passt sie perfekt in eine sich schnell wandelnde Medienlandschaft“.
Sarnoff will ihren ,,eigenen Führungsstil mitbringen“. Und der ist bitter nötig. Seit Telefongigant AT&T WarnerMedia 2018 für 71 Milliarden Euro erstand, ,,läuft das Warner-Schiff ziemlich aus dem Ruder“, so ein Manager zu Bild am Sonntag. Besonders die Kinosparte schwächelt. Die Zeiten der grossen Erfolge von „Batman“, ,,Harry Potter“ und ,,Matrix“ sind vorbei. ,,Wir hinken hinterher, verlieren den Anschluss“, so der Manager weiter. Sarnoff, der eine Mischung aus ,,Kreativität und einem geschärften Sinn fürs Geschäft“ nachgesagt wird, soll Warner Brothers in einen Netflix-Konkurrenten verwandeln. Hinter verschlossenen Türen wird bereits an einem Streaming-Service gearbeitet, den Sarnoff Anfang nächsten Jahres ins Rennen schicken will.
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Die New Yorkerin tritt die Nachfolge von Kevin Tsjujihara (54) an, der nach sechs Jahren das Studio verlassen musste. Er hat einer Schauspielerin Rollen in wichtigen Filmproduktionen gegen Sex versprochen.
Sarnoff gilt als Überraschung für den Top-Job. Branchenkenner hatten mit einer Nominierung von Ex-Disney-Managerin Anne Sweeney oder Yahoo-Chefin Marissa Mayer gerechnet. Ein Headhunter: ,,Es ist schon auffallend, dass eine Frau mit wenig Kinoerfahrung ein Filmstudio leiten soll. Aber Sarnoffs operative Kenntnisse scheinen bei dem Warner-Chaos im Moment wichtiger zu sein.“
Obwohl 51 Prozent der Kinogänger in den USA weiblich sind, werden die meisten Führungspositionen in der TV-und Kinowelt noch immer mit Männern besetzt. Sarnoff – die vor der BBC für Dow Jones und die Frauen-Basketball-Liga gearbeitet hat – könnte in ein ,,echtes Wespennest geraten“, warnt ein Warner-Manager. ,,Sie hat nie in Hollywood gearbeitet und kennt die speziellen Zusammenhänge und Netzwerke nicht.“
Andererseits ist Sarnoff der weibliche Teil eines Medien-Power-Paares: Ehemann Richard Sarnoff ist ebenfalls ein Schwergewicht in der Branche. Er leitet von New York aus die Amerika-Medien- und Bildungssparte von Finanzinvestor KKR.
Die Managerin jedenfalls gibt sich gelassen: ,,Ich freue mich jetzt erst einmal darauf, das legendäre Warner-Gelände zu besuchen und mich mit allen Prozessen vertraut zu machen.“
Das Studio
Der Unterhaltungskonzern Warner Bros. Entertainment Inc. (10.000 Mitarbeiter) gehört seit 2018 zum US-Telefonriesen AT&T, heißt jetzt ,,WarnerMedia“. 2018 setzte Warner 8,1 Milliarden Euro um. Das Unternehmen gehört zu den sechs größten Filmunternehmen in den Vereinigten Staaten.
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