Monday, 29th April 2024
29 April 2024

Die nächste Airline-Pleite

Das Fluglinien-Sterben geht weiter!

Die finanziell angeschlagene isländische Billigfluglinie Wow Air hat ihren Betrieb eingestellt. „Alle Wow-Air-Flüge werden gestrichen“, teilten die Isländer am Donnerstag mit.

Die Pleite dürfte massive Auswirkungen auf den wichtigen Tourismussektor in Island haben. Die Fluggesellschaft Icelandair bietet gestrandeten Passagieren nun vergünstigte Preise auf den Strecken nach Berlin und Frankfurt am Main.

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Am Donnerstagmorgen hatte Wow Air bereits erklärt, alle Flugzeuge bis auf Weiteres am Boden zu lassen. Als Begründung wurde angegeben, man befinde sich in der Endphase von Kapitalverhandlungen mit Investoren. Bis all das finalisiert sei, würden alle Flüge ausgesetzt.

Am Morgen wurden unter anderem die Wow-Air-Flüge zwischen Reykjavik und Berlin-Schönefeld sowie Reykjavik und Frankfurt am Main gestrichen. Alle Passagiere seien bereits informiert worden, erklärte die Airline.

Wow Air fliegt über ihr isländisches Drehkreuz Keflavik bei Reykjavik Ziele in Europa und Nordamerika an. In Deutschland werden die Flughäfen Frankfurt am Main und Berlin-Schönefeld bedient.

Die seit Monaten in Finanzschwierigkeiten steckende Fluggesellschaft hatte in den vergangenen Tagen Gespräche mit Icelandair geführt, nachdem Verhandlungen mit dem Risikokapitalgeber Indigo Partners abgebrochen worden waren. Icelandair hatte im vergangenen Jahr ein Übernahmeangebot an Wow Air zurückgezogen.

Im Dezember 2018 hatte Wow Air angekündigt, seine Flugzeugflotte von 20 auf elf Flugzeuge einzudampfen und das Personal um 111 Stellen auf rund 1000 Angestellte zu verringern.

Airline-Sterben geht weiter

Wow Air reiht sich damit in eine lange Reihe von Pleite-Airlines ein.

▶︎ Im Februar kam die Schock-Meldung für Kunden der britischen Fluglinie Flybmi: Die Gesellschaft hat Insolvenz angemeldet. Alle Flüge sind gestrichen! Davon betroffen waren auch etliche deutsche Kunden, denn Flybmi bediente auch Verbindungen nach Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, München, Nürnberg, Saarbrücken und Rostock-Laage.

▶︎ Die letzte Pleite einer deutschen Fluglinie gab es zum gleichen Zeitpunkt. Germania beantragte im Februar die Insolvenz. Wenige Wochen später war klar, dass auch ein Investor die Airline nicht retten kann. Zuletzt machte Germania einen Jahresverlust von 20 bis 30 Millionen Euro.

▶︎ Im Herbst 2018 sah das bei Azur Air ähnlich aus: Ende September stellte die 2016 gegründete Airline ihren Betrieb ein. Offenbar konnte kein neuer Investor für den Ferienflieger mit geplanten sieben Flugzeugen gefunden werden, wie das Branchenportal Airliners.de berichtete.

▶︎ Ähnlich auch bei Small Planet: Der deutsche Gesellschaft wollte nach der Air-Berlin-Pleite expandieren. Dann schossen offenbar die Kosten zu sehr in die Höhe. Die deutsche Tochter der Small-Planet-Gruppe (weitere Gesellschaften in Polen und Litauen) hatte sechs Flugzeuge der Typen A320 und A321.

▶︎ Für VLM aus Belgien, die Schweizer Skywork Airlines und den isländischen Billig-Langstreckenflieger Primera Air war 2018 ebenfalls das letzte Jahr: Sie gingen Konkurs. Genauso wie die größte Fluglinie Zyperns, Cobalt Air.

▶︎ Auch die Air-Berlin-Pleite ist noch keine zwei Jahre her. Ab Oktober 2017 blieb Deutschlands Nummer zwei am Boden. Betroffen waren 8000 Mitarbeiter und weit mehr Kunden, die sich nach Alternativen umsehen mussten.

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