Saturday, 18th May 2024
18 Mai 2024

Das steckt wirklich in veganen Lebensmitteln

Was teuer ist, muss gut sein. Und vegan ist eh hip. Die Industrie macht sich die Konsum-Vorstellungen vieler Verbraucher zunutze – und kassiert richtig!

Denn: Viele Mode-Produkte sind in der Herstellung spottbillig. Wir Verbraucher zahlen nur für’s gute Gewissen. Produktentwickler Sebastian Lege zeigte in der beliebten Doku-Reihe „ZDFzeit“ am Dienstagabend, wo uns die Hersteller aufs Glatteis führen wollen. Und wie wir es erkennen.

Der Vegan-Trick

Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder sogar vegan. Oft denken sie, es sei gesünder – ein Trugschluss! Sebastian Lege zeigte, was in veganem Käse-Ersatz steckt. Mandelwasser statt Milch, Kokosöl statt Fett, Stärke, Salz – und 1,2 Tropfen Käsearoma.

„Mit hochwertigen Zutaten hat das nichts zu tun“, sagte der Lebensmitteltechniker. Die Mixtur wird aufgekocht, in eine Form gebracht – und fertig ist der Käse. Mit einem Herstellungspreis von zwei Euro pro Kilo. Im Laden kostet „echter“ Gouda rund 69 Cent pro 100 Gramm. Die vegane Alternative dagegen fast zwei Euro. Beispiel Frischkäse: Die vegane Version kostet 1,99 Euro, das Original-Produkt dagegen nur 33 Cent.

Für die Industrie ein Riesen-Geschäft. Mit null Effekt für unsere Gesundheit!

  • Aufgepasst beim Einkauf!

    Fiese Tricks mit Wasser-Butter und Fake-Schoki

    Die Doku-Reihe „ZDFzeit“ zeigte am Dienstag „Die Tricks der Lebensmittelindustrie“ – und wie uns im Laden Qualität vorgegaukelt wird!

Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin: „Die Inhaltsstoffe müssen bei veganen Lebensmitteln nicht besser sein. Im Gegenteil: Sie enthalten oft viele gesättigte Fettsäuren wie Kokosöl, die Verbraucher eher meiden sollten.“

Tipp: Vegan ist angesagt. Aber der Verbraucher zahlt hier für ein Lifestyle-Produkt. Fleischimitate bestehen zu großen Teilen aus Wasser. Wer nur auf eine gesunde Ernährung achten will, muss keine veganen Produkte kaufen.

Der Panade-Trick

Mit einer knackigen Hülle lässt sich richtig Geld verdienen: Seelachs kostet pur knapp fünf Euro pro Kilo. Mit einer Panade außen rum sind’s schon zwölf Euro. Auch Käse ist teuer: Camembert alleine kostet pro Kilo 6 Euro – und mit Hülle 15 Euro.

Ein gutes Geschäft für die Hersteller. Vor allem, wenn man bedenkt, was der Teigmantel eigentlich ist: Ein Mix aus Mehl, Wasser, Salz, Hefe und Farbstoffen. Mit den Billig-Zutaten spart die Industrie auch das eigentliche Produkt ein.

Die ZDF-Tester zeigten: Beim Fertig-Schnitzel von Edeka macht Fleisch immerhin noch 74 Prozent des Gesamtgewichts aus. Back-Camembert kommt auf einen Käseanteil von zwei Drittel. Und bei Backfisch-Stäbchen von Iglo ist schon über die Hälfte Panade – nur 49 Prozent des Gewichts macht der Fisch noch aus.

Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin: „Die Hersteller sparen so viel Geld. Verbraucher können aber kontrollieren, was wirklich im Produkt steckt“.

Tipp: Genau auf die Packung schauen! Die Hersteller sind verpflichtet, den Anteil – z.B. von Fisch oder Fleisch – anzugeben. So zeigt sich schnell, wer trickst.

Der „Typ“-Trick

Wackelpudding als „Typ Waldmeister“. Kaffee als „Typ Cappuccino“. Oder Joghurt „Typ Schwarzwälder Kirsch“. Dahinter steckt nicht das, was der Name suggeriert – sondern ein synthetisches Produkt. Aromen sind es, die den Geschmack imitieren.

Beispiel Waldmeister: In großen Mengen führt das Naturprodukt zu Übelkeit und Kopfschmerzen. Und das Sammeln im Wald ist mühselig. Also trickst die Industrie mit Fake-Waldmeister: Aus Gelatine, Zucker, grüner Farbe und ein paar Tropfen Aroma entsteht ein Produkt, das nach Waldmeister schmeckt. Die offizielle Bezeichnung: „Typ Waldmeister“.

Je billiger aber die Aromen, desto schlechter schmeckt das Produkt, so die ZDF-Tester. Verbraucherschützer wie Britta Schautz kritisieren die „Typ“-Bezeichnung: „Die Hersteller wollen nicht sagen, dass sie nur Aromen nehmen, die Bezeichnung ,Typ‘ hilft ihnen, das zu umgehen“.

Tipp: Auch hier gilt: Oft ist die „Typ“-Bezeichnung nur klein auf die Verpackung gedruckt. Verbraucher sollten in die Zutatenliste schauen: Dort steht, ob Fake oder nicht. Und wie viele Aromen verwendet werden.

Der Schutzgas-Trick

Haben Sie sich auch schon gewundert? Abgepacktes Hackfleisch aus dem Supermarkt sieht auch nach einer Woche noch saftig und frisch aus. Das Fleisch vom Metzger dagegen muffelt und ist grau. Der Grund: Chemie.

Mit sogenanntem Schutzgas – einer Mischung aus Sauerstoff und Kohlendioxid – konservieren die Hersteller das Fleisch in der Packung. Es bleibt saftig und frisch. Aber: Je höher der Anteil an Sauerstoff, desto schneller oxidiert das Fleisch. Und desto schneller schmeckt es ranzig. Je anfälliger das Fleisch für Alterungsprozesse ist, desto eher wird es mit Schutzgas bearbeitet – das ist vor allem bei rotem Fleisch der Fall.

Tipp: Konsumenten erkennen nicht, wie viel Sauerstoff die Hersteller in die Packung blasen. Daher gilt: Abgepacktes Hackfleisch so schnell wie möglich verzehren. Oder eben gleich zur frischen Variante greifen.

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