Sunday, 15th September 2024
15 September 2024

Hertha BSC nimmt Mönchengladbach auseinander

Hertha BSC spielt in Mönchengladbach groß auf und gewinnt 3:0. Besonders Angreifer Davie Selke zeigt eine überragende Leistung.

Gab viel zu feiern für Hertha in Gladbach.

Der Jubel über das 1:0 hallte noch nach, beinahe die komplette Mannschaft feierte im entfernten Eck des Borussia-Park, da betätigte sich Pal Dardai, der Trainer von Hertha BSC, schon wieder als Pädagoge. An der Seitenlinie bestellte er den jungen Jordan Torunarigha zum Einzelgespräch und erteilte ihm neue Anweisungen. Es war bis dahin schon ein taktisch ansprechender Auftritt der Berliner bei Borussia Mönchengladbach, dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, gewesen. Und das sollte sich im weiteren Verlauf des Nachmittags auch nicht ändern. Dank einer cleveren Vorstellung kam Hertha zu einem verdienten 3:0 (1:0)-Erfolg. Die Berliner fügten den Gladbachern damit die erste Heimniederlage seit ziemlich genau einem Jahr zu.

Herthas Trainer Pal Dardai nahm nach dem Pokalspiel unter der Woche vier Änderungen vor: Lukas Klünter (für den gesperrten Valentino Lazaro), Jordan Torunarigha (für Marvin Plattenhardt), Fabian Lustenberger (für Per Skjelbred) und Davie Selke (für Vedad Ibisevic) kamen neu in die Mannschaft. Klünter feierte nach zwei Kurzeinsätzen seit seinem Wechsel im Sommer sein Startelfdebüt für die Berliner. Dass ihm die Spielpraxis fehlte, war in einigen Situationen zu sehen. Und trotzdem stand Herthas Defensive weitgehend sicher. Die Gäste ließen vor der Pause wenige gefährliche Situationen zu. Gegen Ende der ersten Halbzeit wirkte es eher so, als hätten die Gladbacher unter der Woche 120 Minuten im Pokal spielen müssen.

Zu Beginn des Spiels kamen die Gastgeber noch zu einigen Gelegenheiten. Thorgan Hazard scheiterte mit einem allerdings nicht allzu platzierten Schuss an Herthas Torhüter Rune Jarstein. Bei einem Konter kurz darauf war Borussias Stürmer Alassane Plea ein bisschen zu eigennützig und setzte den Ball ans Außennetz des Berliner Tores. Die beste Chance hatten die Gladbacher Mitte der ersten Hälfte, als sie sich schnell und direkt durch den Berliner Strafraum kombinierten, und am Ende Rechtsverteidiger Michael Lang vor Jarstein auftauchte, den Norweger aus kurzer Distanz allerdings nicht bezwingen konnte.

Hertha lässt Gladbach auch nach der Pause nicht in Tritt kommen

 Wenn es, wie in diesem Fall, mal schnell ging, hatte Hertha Probleme. In der Regel aber gelang es den Berlinern, den Gladbachern Raum und Zeit zum Kombinieren zu nehmen. Der Fokus lag eindeutig auf der Defensive, trotzdem wurde Dardais Mannschaft auch nach vorne punktuell gefährlich. So nach der ersten Ecke, als der Ball ungebremst durch Borussias Fünfmeterraum schwebte und Salomon Kalou mit seinem Kopfball nur das Außennetz traf.

Trotzdem war der Ivorer in der ersten Halbzeit der beste Berliner. Mit seiner Ballfertigkeit schaffte er es, zumindest ab und zu ein bisschen Ruhe ins eigene Spiel zu bringen. Und was er mit dem Ball kann, zeigte er nach einer halben Stunde, als ihn drei Gegenspieler im Gladbacher Strafraum begleiteten, Kalou trotzdem nicht vom Ball zu trennen war und schließlich überlegt zum 1:0 abschloss. Es war das erste Gegentor für die Gladbacher in diesem Jahr und das erste im eigenen Stadion seit Ende November.

Mit einem Heimsieg, dem dann 13. hintereinander, hätte die Mannschaft von Dieter Hecking den Vereinsrekord aus dem Jahr 1984 übertroffen. Doch Hertha ließ die Gladbacher auch nach der Pause nicht in Tritt kommen. Im Gegenteil. Die Gäste verdichteten geschickt die Räume und suchten nun entschlossener die Konter. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff lief Davie Selke mit dem Ball von der Mittellinie los, Matthias Ginter hatte Schwierigkeiten, ohne Ball mitzukommen und konnte Herthas Stürmer nicht am perfekten Zuspiel in die Mitte hindern, wo Ondrej Duda keine Probleme hatte, das 2:0 zu erzielen. Es war der zehnte Saisontreffer für den Slowaken und ein perfektes Schachmatt-Tor, wie es Dardai liebt.

Zehn Minuten später hätten Selke, Duda und Kalou alles klar machen können, als sie sich bei einem weiteren Konter nur noch zwei Gladbacher Verteidigern gegenübersah – Kalou aber scheiterte an Torhüter Yann Sommer. Trotzdem geriet der erste Sieg in Mönchengladbach seit mehr als zehn Jahren nie in Gefahr. Hertha ließ in der gesamten zweiten Halbzeit keine einzige Chance zu. Der überragende Selke, der Konter um Konter eingeleitet hatte, traf nach einem Freistoß von Ondrej Duda zum 3:0-Endstand.

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