Thursday, 18th April 2024
18 April 2024

Waldbrandgefahr in Rheinland-Pfalz weiterhin hoch

Die Feuerwehr und Förster geben Verhaltensregeln raus, um Waldbrände zu vermeiden. So reiche schon eine weggeworfene Glasflasche, um ein Feuer auszulösen.

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ALZEY/SCHÖNEBERG – Alzey/SchönebergEin Spaziergang im lauen Sommerwind, im Schatten der hohen Bäume, kann schnell zum Horror werden, wenn plötzlich Brandgeruch aus dem Wald kommt. Doch wohin in so einem Fall? Am besten zum nächsten Rettungspunkt, sagt Magdalena Fröhlich, Sprecherin von Landesforsten Rheinland-Pfalz. „Dort gibt es eine Nummer, anhand der die Feuerwehr und der Rettungsdienst wissen, wo sie hinmüssen. Auch können diese Orte mit dem Fahrzeug erreicht werden.“

Anhand des Geruchs rauszufinden, woher das Feuer komme, sei eher nicht möglich. „Im Zweifelsfall sollte man den Weg zurückgehen, den man gekommen ist“, rät Joachim Ganz, stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur in Alzey.

Das bisschen Regen, das es über das Wochenende gegeben habe, reiche bei Weitem nicht, um die Brandgefahr einzudämmen, erklärt Ganz. „Die Bäume brauchen dauerhaften Regen über mehrere Tage, denn die leiden noch unter dem trockenen Sommer 2018.“ Schon im vergangenen Jahr habe der Wald unter der Dürreperiode gelitten, das Holz konnte sich nicht erholen, jetzt trockne es weiter aus. Grillen im Wald sei daher die denkbar schlechteste Idee.

VERHALTENSREGELN

Keine Autos auf trockenem Gras parken, da es sich durch heiße Katalysatoren entzünden kann

Eine weggeworfene Zigarette reicht, um ein Feuer auszulösen. Auch Glasflaschen wirken wie Brenngläser.

Die Feuerwehr bittet, sie beim kleinsten Verdacht zu informieren.

„Das ist auch verboten“, erklärt Ganz. Wie die Situation auf den verschiedenen Grillplätzen aussehe, sei aber von Stadt zu Stadt verschieden und werde individuell gehandhabt.

Beim kleinsten Verdacht
die Feuerwehr rufen

Und wenn es dann wirklich nach Rauch riecht, weit und breit aber kein Feuer zu sehen ist? „Dann unbedingt die Feuerwehr rufen“, drängt Ganz. „Auch wenn es ein Fehlalarm ist, weil die Nachbarn grillen oder illegal Müll verbrannt wird. Besser einmal zu viel Bescheid sagen, als einmal zu wenig.“ Es müsse keiner fürchten, dann für den Fehlalarm zahlen zu müssen. „Es sei denn, derjenige ist dafür bekannt, sich einen Spaß draus zu machen, und hier regelmäßig anzurufen.“

Wenn es dann wirklich brennt, arbeitet die Feuerwehr laut Ganz eng mit der Polizei zusammen. „Die sperren dann den Bereich, damit wir durchkommen.“ Auch besitze die Polizei Hubschrauber, die unterstützend löschen könnten. Diese würde allerdings eher im Notfall zur Unterstützung gerufen, denn die Feuerwehrmänner seien in der Regel schneller vor Ort und „in erster Linie für die Brandbekämpfung zuständig“.

In Alzey hat der Wald Ganz zufolge noch nicht gebrannt, dafür musste die Feuerwehr bei zwei Flächenbränden ausrücken. „Aber das ist alles eine Frage der Zeit, wie man an den anderen Landkreisen sieht“, sagt Ganz. „Der Sommer läuft ja jetzt erst an.“

Keine Glasflaschen
wegwerfen

Für die kommenden Tage gelte in Rheinland-Pfalz die Waldbrandgefahr Stufe 3, berichtet Fröhlich. Das steht für „mittlere Gefahr“ – die höchste Stufe ist die 5. Im Wald sähen die Bäume teilweise aus, als sei schon Herbst. „Wer in den Wald geht, sieht die Bäume leiden.“ Auch 100 Meter um den Wald herum sei es verboten, ein Feuer zu entfachen.

Außerdem warnt Fröhlich davor, Glasflaschen in den Wald zu werfen. Diese würden wie Brennglas funktionieren, sobald die Sonne darauf scheint. Weiterhin gibt sie mit auf den Weg, Autos nicht auf bewachsenen Flächen wie Wiesen abzustellen. „Die Hitze eines Katalysators kann schnell trockenes Gras entzünden.“

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