Monday, 6th May 2024
6 Mai 2024

Maas für bessere Ausrüstung der Soldaten im Auslandseinsatz

Die 150 Bundeswehrsoldaten im EU-Ausbildungscamp in Mali kamen mit dem Schrecken davon. Bei einem schweren Anschlag am Sonntag blieben sie unverletzt. Außenminister Maas besucht sie vier Tage später, fordert mehr Anerkennung für ihre Arbeit – und nicht nur das.

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Koulikoro/Mali (dpa) – Bundesaußenminister Heiko Maas hat die Verbesserung der Ausrüstung und Versorgung der Soldaten im Auslandseinsatz als «total überfällig» bezeichnet.

«Die Bundeswehr ist viel zu lange kaputtgespart worden. Das darf nicht auf Kosten der Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten im Ausland gehen», sagte er am Donnerstag bei einem Besuch in einem EU-Ausbildungscamp im malischen Koulikoro, in dem 150 Bundeswehrsoldaten stationiert sind. Am vergangenen Sonntag wurde ein Anschlag mit einer Autobombe und Handfeuerwaffen auf das Feldlager verübt, bei dem drei malische Soldaten verletzt wurden.

Das Kabinett hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der Attraktivität der Bundeswehr gebilligt. Das «Gesetz zur nachhaltigen Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr» sieht einen besseren Schutz der Soldaten im Auslandseinsatz vor. Geplant ist zudem eine Verbesserung für im Einsatz geschädigte Soldaten: Die Bundeswehr soll künftig die Kosten übernehmen, wenn Familienangehörige in die Therapie einbezogen werden möchten.

Maas besichtigte in dem Camp in Koulikoro die Stelle, an der sich am Sonntag ein Selbstmordattentäter mit etwa 500 Kilogramm Sprengstoff im Wagen in die Luft gesprengt hat. «Die Zerstörungen im Lager sind deutlich stärker, als ich mir das selbst vorgestellt habe. Das zeigt noch einmal, wie gefährlich das ist», sagte der Außenminister und warb für mehr Respekt vor der Arbeit der Soldaten im Einsatz. «Ich würde mir wünschen, dass die Anerkennung für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu Hause in Deutschland dem gerecht wird, was hier geleistet wird.»

Koulikoro liegt nur 60 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt im Süden Malis. Die Gegend galt bislang als verhältnismäßig sicher. Einen Angriff dieses Ausmaßes auf ein Camp mit internationalen Truppen hatte es dort jedenfalls noch nicht gegeben.

Der Außenminister hatte bereits am Mittwoch die rund 700 deutschen Soldaten besucht, die etwa 900 Kilometer weiter nördlich in Gao an der UN-Friedensmission Minusma beteiligt sind. Dort kommt es immer wieder zu Anschlägen auch auf UN-Stützpunkte.

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