Thursday, 21st March 2024
21 März 2024

Grenzwerte zu oft überschritten: Schlechte Luft ist größtes Gesundheitsrisiko

Da die Emissionen im Straßenverkehr in Bodennähe ausgestoßen werden, sind sie schlimmer als solche aus anderen Quellen.


Sie soll der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in Europa sein: die Luftverschmutzung. Das geht aus dem neusten Report der Europäischen Umweltagentur hervor. Emissionen im Straßenverkehr sind besonders gesundheitsschädlich, mahnen die Forscher.

Die Luftverschmutzung in Europa ist nach wie vor zu hoch. Das geht aus dem von der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlichten Report Luftqualität in Europa 2018 hervor. Laut der Agentur mit Sitz in Kopenhagen ist Luftverschmutzung der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in 41 europäischen Ländern. Grundlage sind Daten von mehr als 2500 Messstationen in ganz Europa. Trotz langsamer Fortschritte würden die Grenzwerte von Europäischer Union und der Weltgesundheitsorganisation WHO vielerorts überschritten.

Für das Jahr 2015 kommen die Forscher auf rund 442.000 errechnete vorzeitige Todesfälle im Zusammenhang mit Luftverschmutzung, davon rund 391.000 in den 28 EU-Mitgliedsstaaten. Ursachen sind etwa Feinstaub, bodennahes Ozon und Stickstoffdioxid. Sie verursachen oder verschlimmern Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs und führten zu verkürzter Lebensdauer, so die EEA. Als hauptsächliche Quellen der Verschmutzung nennt der Bericht den Straßenverkehr, Energieerzeugung, Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalte.

"Emissionen im Straßenverkehr sind häufig schlimmer als solche aus anderen Quellen", erklärte EEA-Direktor Hans Bruyninckx. Sie würden in Bodennähe ausgestoßen und kämen häufig in Städten und damit nah beim Menschen vor.

Aber nicht nur Menschen sind betroffen. Luftverschmutzung kann auch Ökosysteme schädigen, Böden, Wälder, Seen und Flüsse beeinflussen und Ernteerträge schmälern. Schärfere Vorschriften zur Luftreinhaltung und verbesserte Standards für Fahrzeugemissionen, Industrie und Energieerzeugung haben laut EEA seit 1990 bereits zu einer Verringerung von vorzeitigen Todesfällen um rund die Hälfte geführt.

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