Tuesday, 19th March 2024
19 März 2024

Wirtschaftsweise halbieren Wachtumsprognose

Die fünf Wirtschaftsweisen haben vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunktur ihre Wachstumsprognose für 2019 um fast die Hälfte auf 0,8 Prozent nach unten korrigiert.

Im vorigen Herbst hatten sie in ihrem Gutachten für 2019 noch mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet.

Für 2020 erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent, wie die Ökonomen am Dienstag in Berlin mitteilten.

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Die Sachverständigen begründen ihre Prognose damit, dass das Expansionstempo der deutschen Volkswirtschaft merklich nachgelassen habe. Vorübergehende Produktionsprobleme in der Automobil- und Chemieindustrie seien dafür mitverantwortlich gewesen.

Gleichzeitig habe sich die „Grunddynamik der deutschen Wirtschaft verlangsamt“. Dies gehe vor allem auf eine deutlich schwächere Exportnachfrage aus wichtigen Absatzmärkten zurück.

Der Vorsitzende des Sachverständigenrates, Christoph Schmidt, erklärte: „Die Hochkonjunktur der deutschen Wirtschaft ist vorerst vorüber.“

Das hat Folgen. So will an diesem Mittwoch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Eckpunkte für den Haushaltsentwurf für 2020 und die mittelfristige Finanzplanung ins Kabinett einbringen. Oberste Priorität hat dabei offenbar, erneut eine „Schwarze Null“ zu schaffen – also einen Haushalt ohne neue Schulden. Angesichts rückläufiger Steuereinnahmen muss die schwarz-rote Koalition wohl den Gürtel enger schnallen.

Fachkräftemangel drückt Aussichten

▶︎ Vor allem der Fachkräftemangel spielt den Experten zufolge eine Rolle. Die Engpässe bei den Arbeitskräften führen zu Engpässen in der Produktion.

Auch das Zoff-Potenzial politisch-wirtschaftlicher Lagen trübt die Aussichten: der Brexit, die Handelskonflikte der USA mit China und Europa sowie das schwache Wirtschaftswachstum in China drücken die Stimmung auf dem Weltmarkt. „Wenn sich die Spirale protektionistischer Maßnahmen ausbreitet“, stelle das die deutsche Wirtschaft vor weitere Probleme, sagte Schmidt.

ABER: Bei aller Skepsis gibt es den Experten zufolge auch gute Nachrichten! Die Verbraucherpreise stiegen moderat. Die Kaufkraft zieht weiter an, genauso wie die Löhne. Die Arbeitslosigkeit dagegen sinkt.

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