Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Was tun in diesenschwierigen Zeiten?

1×1 für Aktien-Einsteiger: Die besten Tipps von BILD-Kolumnistin Beate Sander

Warnruf Börsencrash: Die sonst so erfolgreiche amerikanische Technologiebörse Nasdaq brach in einer Woche um gut zehn Prozent ein und allein am Mittwoch um knapp fünf Prozent. Er wird uns irgendwann heimsuchen, aber heute noch nicht. Wir kommen mit einer scharfen Korrektur davon.

Warum all diese Unruhe, die den Anlegern tiefe Sorgenfalten auf die Stirn treibt und die gute Laune und den nächtlichen Schlaf raubt?

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Die schlechten Nachrichten, verbunden mit der Angst, sein Geld zu verlieren, häufen sich.

  • Da kommen Meldungen über enttäuschende Unternehmenszahlen.
  • Die Chip- bzw. Halbleiterbranche kann ihr Wachstum nicht wie gewohnt fortsetzen.
  • Der vom US-Präsidenten Donald Trump angezettelte Handelskrieg gegen China mit fortlaufend angehobenen Strafzöllen gefährdet das Weltwirtschaftswachstum.
  • Die Erwartungen für die Exportnation Deutschland sinken.
  • Konflikte mit Russland, der Türkei, jetzt auch noch mit Saudi-Arabien bedeuten Kriegsgefahr.
  • Der Brexit, Austritt Großbritannien aus der Europäischen Union, läuft nicht geordnet ab.
  • Italien macht immer neue Schulden. Hier droht die Staatspleite.
  • Dazu kommen verschickte Paketbomben an prominente Trump-Gegner.
  • Angst vor Terrorismus und ausufernde Internetkriminalität vermiesen die Stimmung.

Der deutsche Leitindex Dax steht so tief wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren mit einem Minus von rund 15 Prozent. MDax und SDax büßen über ein Zehntel ein. Einzelne Aktien brechen im Oktober ab bis zu einem Drittel an Wert. Die Deutsche Bank kostet nicht einmal mehr neun Euro, so niedrig wie nie zuvor. Und alles, was mit Halbleitern zu tun hat, stürzt zweistellig ins tiefste Kellerloch.

Was also tun in diesen schwierigen Zeiten?

Alles verkaufen und raus aus dem Aktienmarkt für immer? Oder die niedrigen Kurse mutig und beherzt für Einstieg und Zukauf nutzen? Die Lösungsvorschläge können unterschiedlicher kaum sein. Banken haben mit Blick auf ihr eigenes Wohlergehen andere Tipps auf Lager als unabhängige Börsenexperten. Denken Sie auch daran, wenn Sie überlegen, was für Sie gut ist.

▶︎ Der Notfallplan bei scharfer Korrektur und im Börsencrash!

  • Der größte Fehler ist, jetzt alle Aktien zu diesen niedrigen Kursen aus dem Depot zu schleudern. Nach jedem Crash haben sich über Jahrhunderte die Börsenkurse immer erholt und waren höher als vor dem Kurseinbruch, Ausnahme Japan.
  • Wer als Einsteiger keine Erfahrung und wenig Börsenwissen hat, macht am besten gar nichts. Ruhe bewahren, Füße still halten und abwarten!
  • Wer Geld übrig hat und über Börsenwissen verfügt, sich vielleicht auch über eine große Erbschaft freut, kann jetzt zu Tiefkursen einsteigen und zukaufen. Vorsichtige Anleger entscheiden sich für ETFs und Aktienfonds, risikofreudige Investoren wählen Aktien aus, die sie mögen, kennen und deren Geschäftsmodell sie verstehen. Kaufmannsregel für den Gewinn: Niedrig einkaufen und teuer verkaufen.
  • Wer Kindern und Enkeln etwas Gutes tun will, macht jetzt eine Einmalanlage statt Sparplänen, um die hohen Kursabschläge voll zu nutzen. Jetzt gilt: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!
  • Selbst im schlimmsten Crash kürzen nur ganz wenige Unternehmen ihre Dividende, sondern schütten wie gewohnt aus: gleich viel oder sogar mehr. Die Dividendenformel lautet: Ausschüttung mal hundert geteilt durch den aktuellen Kurs oder Ihren Einkaufspreis. Die Daimler-Aktie kostet heute 51 Euro, die Dividende beträgt 3,65 Euro. Sie schieben also jetzt über sieben Prozent ein, auch dann, wenn die Hauptversammlung schon im März ist.
  • Im Crash empfehlen sich vor allem dividendenstarke Aktien, ETFs und Aktienfonds. Eine hohe Ausschüttung sichert die meisten Werte nach unten ab. Da halten sich die Kursverluste eher in Grenzen. Kaufen Sie einen Fonds, nehmen Sie „thesaurierend“. Die Ausschüttung wandert in neue Anteile. Und mit jeder Dividende steigt die Anzahl. So nutzen Sie den Zinseszinseffekt gerade bei scharfer Korrektur und im Crash auf beste Weise. In zehn oder 20 Jahren können Sie doppelt so viele Anteile haben. Genau das ist die Zauberformel, um wirklich reich zu werden und eines Tages zu den Börsenmillionären zu zählen.
  • Wenn Sie viele Aktien besitzen, schon lange investiert sind und aktiv handeln wollen, so wenden Sie meine Hoch/Tief-Mutstrategie an mit klugen Teilverkäufen und Zukäufen. Ein Beispiel:Heute stieg die Gabelstapler-Aktie KION aus dem MDax um rund 15 Prozent auf 47 Euro. Ich habe von meinen für 20 Euro gekauften KION-Aktien einen Teil verkauft, um dafür AMD mit einem Kursabschlag von 26 Prozent zu kaufen, nämlich für knapp 16 Euro. So finanziert sich mein Depot ohne neues Geld.
  • Warum Teil- statt Komplettverkauf? Ganz einfach: So behalten Sie Ihre besten Titel und haben nicht nur Mitläufer und Verlierer im Depot. Kaufen und verkaufen Sie nicht unter 1000 Euro. Sonst können die Kosten Ihren Gewinn wegfressen.
  • ★★★

    *Beate Sander arbeitet als Dozentin, kommentiert Gesundheitswesenaktien für die Börse München, SÜDSEITEN und ist bekannte Autorin für Börsenbücher. Darunter: „Die besten Aktien-Strategien für Profis“, „Wie finde ich die besten Investmentfonds“, „Mit Nebenwerten zum Börsenolymp“ oder „Wohlstand sichern im demografischen Wandel“ (Finanzbuch-Verlag).

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