Thursday, 21st March 2024
21 März 2024

Was die Dürre für die Wirtschaft bedeutet

Quelle: Reuters
1:08 Min.

Es will einfach nicht richtig regnen – und das wird langsam teuer!

Seit Monaten dauert in Deutschland die Trockenheit an und macht damit auch der Wirtschaft zu schaffen. Viele Flüsse führen extrem wenig Wasser, die niedrigen Pegelstände machen den Gütertransport mit Schiffen schwieriger – und für viele Firmen zum Problem.

Denn: Viele Frachter können nicht mehr so schwer beladen werden, denn es besteht die Gefahr, auf Grund zu laufen. Auf dem Rhein dürften manche Schiffe nur etwa ein Drittel der üblichen Ladung transportieren, sagte Roberto Spranzi von der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt.

Auf der Elbe und der Oder ist der Güterverkehr seit dem Sommer teils untersagt. Auf der Elbe bei Magdeburg fahren seit Monaten keine Binnenschiffe und Ausflugsdampfer mehr, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt mitteilte.

Auch auf der Donau ist die Schifffahrt stark eingeschränkt. Für manche Bootsführer sei es, „als ob man seit April oder Mai auf der Autobahn im Dauerstau steht“, sagte Stefanie von Einem vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg. Der Grund: Durch manche Engpässe kämen sie seit Monaten nicht mehr durch. Auf dem Mai-Donau-Kanal konnten im September deshalb nur rund ein Drittel der üblichen Gütermengen passieren. Auch Kreuzfahrtschiffe können auf einem Teil der Donau kaum noch fahren.

„Alles, was schwimmen kann, fährt momentan“

Für den Gütertransport bedeutet das eine deutliche Umstellung: Um die geringe Ladungsmenge auszugleichen, fahren mehr Schiffe als zuvor. Der Industriekonzern Thyssenkrupp musste für die Strecke zwischen Rotterdam und Duisburg zusätzliche Schiffe mieten. Auch der Kölner Spezialchemiehersteller Lanxess nutzt mehr Frachter als sonst.

„Alles, was schwimmen kann, fährt momentan“, sagt Spranzi. Die gestiegene Nachfrage treibt allerdings die Transportkosten in die Höhe. Die Preise je beladener Tonne hätten sich etwa vervierfacht.

Firmen im Leverkusener Chempark buchen Lieferungen deshalb auf Straßen- und Schienenverkehr um. Der Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen dagegen musste seine Produktion drosseln.

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Kreuzfahrtschiffe und Ausflugsdampfer haben da weniger Glück. Sie können kaum auf kleinere Schiffe ausweichen. Beim Bonner Reiseveranstalter „Phoenix Reisen“ können einzelne Schiffe bundesweit Städte nicht mehr anfahren, müssen umgeleitet werden oder beendeten die Saison frühzeitig. „Der wirtschaftliche Schaden ist beträchtlich“, heißt es vom Branchenverband IG River Cruise.

Tankstellen geht der Sprit aus

Auch auf Autofahrer hatte das Niedrigwasser Auswirkungen, zumindest für wenige Stunden. Wegen des niedrigen Rhein-Pegels bekamen Autofahrer unter der Woche an einem halben Dutzend Tankstellen in Nordrhein-Westfalen zeitweise keinen Sprit mehr. Das könnte sich in den kommenden Tagen wiederholen.

Die Energieversorgung ist von der Dürre bisher aber noch nicht betroffen. Die Kohlelager seien noch ausreichend befüllt, heißt es vom Versorger EnBW. Bei RWE darf das Steinkohlekraftwerk in Hamm nicht mit vollen Frachtern beliefert werden.

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Nur bei der Überseeschifffahrt läuft es dagegen wie gewöhnlich: Beim größten deutschen Hafen, Hamburg, sind die Ladungsmengen der Containerschiffe so hoch wie zuvor, so der Verband Deutscher Reeder. Der Wasserpegel lässt sich dort durch den Zugang zur Nordsee leichter ausgleichen als bei vielen Flüssen innerhalb des Landes.

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