Friday, 19th April 2024
19 April 2024

Ketchup-Krieg vor der Entscheidung

Gibt Edeka im Streit mit US-Ketchup-Gigant Heinz am Ende nach?

Die Lebensmittel-Kette hatte seit Anfang des Jahres sämtliche Produkte aus dem Sortiment nehmen lassen. Nun zeichnet sich offenbar eine Friedenslösung ab.

Auslöser für den Konflikt waren die künftigen Lieferpreise: Kraft Heinz (2015 fusioniert) habe Preiserhöhungen durchsetzen wollen, stellte wegen des Streits die Belieferung des Handelsriesen mit seinen Produkten ein.

Verständigungsversuche scheiterten, in den Regalen ließen sich die Lücken nicht mehr kaschieren.

Laut „Lebensmittel Zeitung“ stehen Kraft Heinz und Edeka nun doch vor einer Einigung. Als Hauptgrund gilt die Marktführerschaft des Ketchup-Produzenten.

  • Heinz will nicht mehr liefern

    Ketchup-Krieg bei Edeka

    US-Gigant Kraft Heinz hat seine Belieferung der Supermarktkette Edeka eingestellt. Grund ist wohl ein Streit, der jetzt eskalierte.

Denn: Bei fast jeder zweiten Ketchup-Flasche, die über die Edeka-Ladentheke geht, steht Kraft Heinz drauf.

Für die bundesweit etwa 11 500 Edeka-Läden steht zum bevorstehenden Start der Grillsaison also viel auf dem Spiel.

Ein Sprecher von Kraft Heinz verlautete, das Unternehmen sei weiterhin an einer „partnerschaftlichen Lösung“ interessiert. Edeka erklärte vergangene Woche keine weiteren Details preisgeben zu können.

Heinz dominiert deutschen Markt

Auf dem deutschen Markt kommt Heinz auf einen Marktanteil von 46 Prozent.

2017 verzeichnete die Ketchup-Branche einen Umsatz von 561 Millionen Euro, wie Zahlen des Bundesstatistikamts zeigen. 2021 soll der Umsatz bei 604 Millionen Euro liegen.

Pro Kopf geben die Verbraucher in Deutschland im Schnitt jährlich 6,91 Euro für Ketchup aus.

International laufen die Geschäfte für Kraft Heinz offenbar weniger gut: Die Kraft Heinz Aktie hat innerhalb eines Jahres etwa die Hälfte ihres Werts verloren. US-Starinvestor Warren Buffett (88) sorgte erst vor einigen Tagen für Aussehen, als er eingestand, sich bei seinem Einstieg verspekuliert zu haben.

Nicht der einzige Lebensmittel-Streit

In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den großen deutschen Handelsketten und bekannten Markenherstellern gekommen.

Meist waren es dabei aber die Einzelhändler, die die Daumenschrauben anzogen und die Produkte widerspenstiger Lieferanten aus ihren Regalen nahmen, um in den Preisverhandlungen den Druck zu erhöhen.

So boykottierte Edeka im vergangenen Jahr zeitweise fast 200 Nestlé-Produkte.

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