Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Gibt es Ikea-Möbel bald zur Miete?

Kaufst du noch oder mietest du schon?

Der schwedische Möbelriese plant, seine Produkte in Zukunft zu vermieten und so den Möbeln zu mehr Langlebigkeit zu verhelfen. Rechnen soll sich das Ganze natürlich auch am Ende – für Ikea und den Kunden!

Aber vor allem steckt wohl die Erkenntnis dahinter, dass die Kunden sich mehr und mehr für Umweltschutz interessieren.

► Die niederländische Ingka Holding ist der Mutterkonzern aller Ikea-Gesellschaften und will in Zukunft als Leasinggeber in den Möbelmarkt eingreifen.

Die Ingka Gruppe hat nun angekündigt, im Jahr 2020 in allen 30 Ikea-Ländern Leasingangebote zu testen. Ziel ist, dass Kunden dadurch Ikea-Produkte auf nachhaltigere Weise erwerben, pflegen und weitergeben können. Dies ist eine Reaktion auf Verbraucherumfragen zu Maßnahmen, die die Kreislaufwirtschaft fördern sollen.

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Möbel-Leasing – wie funktioniert das?

► Ein Leasingvertrag ist eine Unterart der Miete. Im Mietrecht hat der Vermieter die Mietsache dem Mieter in einem „zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten“ Zustand zu überlassen und sie während der Mietzeit in diesem Zustand zu erhalten, kurz: Instandhaltungspflicht.

Das heißt: Verschlechtert sich die Mietsache ohne Zutun des Mieters, muss der Vermieter dafür sorgen, dass sie wieder den gewünschten Zustand erhält und für Schäden aufkommen. Beim Leasing wird diese Pflicht aber oft dem Leasingnehmer zugeschoben

Aber: Ikea hat tatsächlich vor, die Instandhaltung selbst zu übernehmen!

► Für eine monatliche Leasingrate bekommt der Kunde also sein „Malm“-Bett von Ikea gestellt – das Eigentum am Bett verbleibt bei Ikea. Wenn etwas nicht stimmt, muss Ikea einspringen und zur Rücknahme des Betts nach Ende der Vertragslaufzeit ist Ikea dann auch verpflichtet. Versicherungen müssen Leasingnehmer aber üblicherweise selbst tragen.

„Menschen möchten weniger Abfall produzieren“

„Wir wissen durch unsere Untersuchungen, dass sich das Verhalten der Menschen und ihre Beziehung zu den Dingen verändern. Da es immer üblicher wird, auf wenig Raum zu leben, und sich die Menschen auch immer mehr bewusst darüber sind, welche Auswirkungen ihr Handeln und ihre Art zu leben auf den Planeten hat, möchten sie weniger Abfall produzieren und versuchen, ihre Besitztümer länger zu nutzen“, erklärte Pia Heidenmark Cook, die Direktorin für alle Nachhaltigkeitsthemen der Ingka Gruppe.

Das neue Geschäftsmodell sei eine großartige Gelegenheit für Ingka, die Kenntnisse über das Leben zu Hause und den Einsatz für ein nachhaltiges Leben auf eine Weise miteinander zu vereinen. „Für viele Kunden auf der Welt ist das von hoher Relevanz.“

Die Ingka Gruppe hat Verbraucherforschung betrieben und dabei erkundet, wie persönliche Besitztümer in ein Zuhause gelangen, genutzt und weitergegeben werden. Außerdem wurden Untersuchungen und Tests in den Niederlanden, in Schweden, in der Schweiz und in Polen durchgeführt.

„Wir glauben daran, dass wir durch diese Tests Potenzial für neue Kundenangebote und nachhaltiges Wachstum ermitteln können“, sagte Pia Heidenmark Cook.

Mögliche Testgruppe in Deutschland: Studenten

Für den Kunden soll dabei nicht nur Gedanke des Umweltschutzes zählen, das Produkt soll auch von Ikea gepflegt und instand gehalten werden – und so am Ende länger leben.

Denn: Die geplanten Leasingangebote sind laut Ingka mehr als nur ein Finanzierungsmodell. Ziel ist es, Leasingangebote auf Abonnement-Basis zu entwickeln. So bleibt Ikea Eigentümer des Produkts und kann dessen stetige Weiternutzung sicherstellen, bevor das Material und die Komponenten am Lebensende des Produkts recycelt werden.

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„Auch wir bei Ikea Deutschland finden die Idee, Möbel zu vermieten, sehr spannend. Derzeit analysieren wir die Erfahrungen anderer Ikea-Länder, die bereits Tests mit diesem Angebot durchgeführt haben. Außerdem planen wir eine Marktevaluation, um mehr darüber zu erfahren, für welche Zielgruppe oder in welchem Segment das Interesse an Leihmöbeln am größten ist“, sagte Christiane Scharnagl, Sustainability Managerin bei Ikea Deutschland.

Vorstellbar ist, das Angebot zunächst für eine klar definierte Zielgruppe wie z.B. Studierende oder für einen bestimmten Sortimentsbereich zu entwickeln.

„Unser zukünftiger Erfolg wird in unserer Fähigkeit liegen, unser Geschäftsmodell in allen Aspekten umzugestalten und zu verbessern. Das Testen von Leasingangeboten ist eine der Möglichkeiten, unserer Transformationsstrategie nachzukommen und ein nachhaltigeres Unternehmen zu werden“, sagte Jesper Brodin, Geschäftsführer der Ingka Gruppe.

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