Wednesday, 24th April 2024
24 April 2024

Favorit Bö siegt im Männersprint – Doll verpasst Medaille

Trotz einer Strafrunde setzt sich Topfavorit Johannes Thingnes Bö im WM-Sprint der Männer durch. Titelverteidiger Benedikt Doll hadert mit dem letzten Schießen.

Der Weltcup-Dominator wird auch Weltmeister. Johannes Thingnes Bö schießt und läuft in seiner eigenen Welt.

Für die Titelverteidigung hätte es für Biathlet Benedikt Doll auch ohne Fehler nicht gereicht. Aber durch zwei Strafrunden beim letzten Schießen vergab der Weltmeister von 2017 beim WM-Sprint von Östersund am Samstag Silber oder Bronze. Am Ende blieb für den Schwarzwälder nur Platz elf. „Das ist sehr ärgerlich. Ich habe mich eigentlich wie schon in der Mixed-Staffel richtig gut gefühlt, konnte es dann aber nicht umsetzen. Es war zu wenig“, sagte der 28-Jährige in der ARD.

Aber auch ohne die 300 Extra-Meter hätte Doll genau wie seine vier Teamkollegen keine Chance gegen Überflieger Johannes Thingnes Bö gehabt. Der haushohe Favorit aus Norwegen konnte sich eine Strafrunde leisten und lief dennoch überlegen zu seinem fünften WM-Titel und 13. Saisonsieg. Doll, der die drittschnellste Laufzeit hinlegte, hatte 56,2 Sekunden Rückstand auf den Gewinner. Bei einem Fehler weniger wäre er wohl zu Silber gelaufen. „Ich habe etwas zu lange gezielt. Aber irgendwann muss man mal schießen und ich denke, die Fehler waren beide oben“, sagte Doll, der nun in der Verfolgung am Sonntag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) angreifen will.

Rang zwei sicherte sich der fehlerfreie Alexander Loginow. Der Russe, der bis November 2016 wegen EPO-Dopings eine zweijährige Sperre abgesessen hatte, kam 13,7 Sekunden hinter Bö ins Ziel. Der Franzose Quentin Fillon Maillet hatte ohne Schießfehler als Dritter 16,5 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

Am Sonntag fallen die Entscheidungen in der Verfolgung bei Frauen und Männern

„Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt, aber am Ende wird natürlich nach Medaillen abgerechnet. Unser Ziel ist immer, dass einer durchkommt. Das haben wir heute nicht geschafft“, fasste Olympiasieger Arnd Peiffer das Rennen zusammen. Peiffer kam direkt hinter dem besten Deutschen Erik Lesser (8.) als Neunter ins Ziel. „Das Rennen war durchwachsen. 90 Prozent Trefferleistung sind erstmal okay, da muss aber eine Top-Laufzeit kommen. Das ist mir nicht gelungen. Ich bin weder mit dem Laufen 100 Prozent zufrieden noch mit dem Schießen“, sagte der 31-Jährige, der nach einer Strafrunde 47,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte.

Er will wie Lesser nun im Jagdrennen angreifen. „Mit 45 Sekunden Rückstand ist vielleicht morgen noch einiges drin“, sagte der fehlerfrei gebliebene Lesser mit Blick auf die Verfolgung. Dafür braucht er wieder so schnelle Schieß-Serien wie im Sprint, aber eine bessere Laufleistung: „Mit dem Laufen bin ich nicht zufrieden, man hat andere Ansprüche. Mit null Fehlern sollte man den Anspruch haben, immer um die Medaillen mitzukämpfen. Das konnte ich heute nicht.“

Für eine große Überraschung sorgte WM-Debütant Philipp Nawrath. Der 26-Jährige, der ohne geschaffte WM-Norm nur durch den Ausfall von Massenstart-Weltmeister Simon Schempp ins deutsche Team gerückt war, wurde nach einem Fehler starker Zwölfter (+ 1:04,6 Minuten). „Ich bin super zufrieden“, sagte Nawrath nach seinem ersten WM-Rennen. Johannes Kühn musste sich nach drei Fehlern mit Platz 23 zufrieden geben.

Am Sonntag hat zudem Laura Dahlmeier nach Bronze im Sprint in der Verfolgung (13.45 Uhr) ihre nächste Medaillenchance. Dahlmeier ist im Jagdrennen Titelverteidigerin, aber auf Gold spekuliert sie angesichts ihrer gesundheitlichen Probleme durch eine Erkältung nicht. „Alles, was jetzt noch kommt, lasse ich locker angehen“, sagte die 25-Jährige. Sie geht 13 Sekunden hinter Sprint-Weltmeisterin Anastasija Kuzmina aus der Slowakei in die Loipe. Teamkollegin Denise Herrmann will nach ihrem sechsten Platz und einem Rückstand von 24 Sekunden einen Angriff auf die Podestplätze starten. (dpa)

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