Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Programm 2019: ARD-Programmchef: Gerade Fiktion kann Debatten anregen

148 neue fiktionale Produktionen will das Erste in diesem Jahr zeigen – vom großen «Brecht»-Dokudrama und einem Dreiteiler über Flüchtlinge bis hin zu Komödien mit Starbesetzung. Volker Herres informierte in Hamburg über das Programm.

Seit 2008 ist Volker Herres Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens. Foto: Felix Hörhager/Archiv

Information soll die größte Säule im Programm des Ersten bleiben. «Weil sich die Bürger in hohem Maße bei uns informieren, aber uns auch nach wie vor das größte Vertrauen geben, sind wir verpflichtet, unabhängig, kompetent und verlässlich zu berichten», sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres am Donnerstag in Hamburg.

«Das ist unser Auftrag und das ist auch unsere öffentliche DNA.» Informationssendungen stellten mit 43 Prozent den größten Anteil am Programm, daran solle festgehalten werden. So werde etwa die Dokumentationsreihe «Was Deutschland bewegt» ebenso fortgesetzt wie das Reportageformat «Rabiat».

Ebenso setze die ARD auf aufwendige Dokudramen zur besten Sendezeit und begleite relevante fiktionale Produktionen mit Dokumentationen, erklärte Herres. «Mit einem Anteil von 35 Prozent ist die Fiktion die zweite große Säule im Programm.» Gerade die Fiktion könne die Gesellschaft zur Debatten anregen. Insgesamt 148 Neuproduktionen sowie 36 neue Folgen der Hauptabendserien und 41 neue Episoden des Dauerbrenners «In aller Freundschaft» sollen in diesem Jahr zu sehen sein. An den Sonntagabenden sind 38 «Tatort»-Premieren im 50. «Lebensjahr» der Reihe geplant, «Polizeiruf 110»-Ermittler rücken zu acht Einsätzen aus.

Zu den Film-Highlights des Ersten in diesem Jahr gehört dabei ein deutsch-französisches Projekt: Der Dreiteiler «Eden», in dem an einem griechischen Strand liegende Urlauber mit rund 50 aus einem Schlauchboot stürzenden Flüchtlingen konfrontiert werden, schaue auf die Welt hinter den Kulissen der EU-Politik, hieß es. Zu sehen sein soll «Eden» im zweiten Quartal, ein konkreter Sendetermin stand noch nicht fest.

Erste Höhepunkte des Programms für 2019 kündigte die ARD mit Themenabenden zum 100. Jahrestag der Bauhaus-Gründung und über Dramatiker Bertolt Brecht (1898-1956) bereits für die nächsten Wochen an: den Film «Lotte am Bauhaus» mit Alicia von Rittberg in der Hauptrolle (13. Februar) und das zweiteilige Dokudrama «Brecht» (27. März) von Heinrich Breloer («Todesspiel»). Zu den historischen Stoffen zählt auch die zweite Staffel der Serie über das Berliner Krankenhaus «Charité» (Start 19. Februar).

Ebenfalls geplant ist der Film «Juhnke – Der Entertainer», der das Leben des 2005 gestorbenen Showmasters Harald Juhnke vom Aufstieg zum Star bis zum letzten Absturz nachzeichnet, und das Auswandererepos «Der Club der singenden Metzger». Das Leben von Ottilie von Faber-Castell, Unternehmenschefin des Bleistiftimperiums, beleuchtet ein Zweiteiler mit Kristin Suckow («Heute bin ich blond»). In Anlehnung an eine wahre Geschichte, dem Aufstieg und Fall der Firma Flowtex, entstand der bereits für 2018 geplante Film «Big Manni» über einen Finanzmarktbetrüger.

Komödien gibt es mit dem «Dreamteam» Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht sowie als «Club der einsamen Herzen» mit Hannelore Elsner, Jutta Speidel und Uschi Glas. Iris Berben ist in Dominik Grafs Film «Hanne» zu sehen, Maria Furtwängler als Rockmusikerin in «Nachts baden». Bei den Donnerstagabendkrimis gibt Désirée Nosbusch ihren Einstand mit der Reihe «Der Irland-Krimi», die «Donna-Leon»-Reihe mit Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) feiert auf dem gleichen Sendeplatz die 25. Folge.

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