Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Warzen: Wie wird man sie los?

Warze: Die kleinen Wucherungen sind ansteckend und sehr verbreitet. (Quelle: Astrid860/Getty Images)

Fast jeder hatte schon mal eine Warze. Sie werden von Viren ausgelöst und sind ansteckend. Das Gute: Sie sind nicht gefährlich – es handelt sich fast immer um gutartige Wucherungen. Das Schlechte: Sie sind unschön und stören an manchen Stellen sehr. Sollte man sie entfernen? Muss das ein Arzt machen oder verschwinden sie irgendwann von selbst? t-online.de hat die Antworten.

Überblick

Meist sind Kinder und Jugendliche von Warzen betroffen. In aller Regel verschwinden die kleinen Hautwucherungen nach Wochen oder Monaten. Aber es gibt Möglichkeiten, sie schneller loszuwerden.

Warzen sind die Folge einer Viruserkrankung

Warzen sind Geschwülste der oberen Hautschicht und weit verbreitet. Es gibt viele verschiedene Arten. Die meisten Warzen entstehen infolge einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Von diesen Viren gibt es etwa 100 Typen. Eine Ausnahme bildet die Dellwarze, von der vor allem Kinder betroffen sind. Sie wird durch ein Pockenvirus ausgelöst. Weitere Informationen zu Dellwarzen erhalten Sie hier. 

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Viren dringen über kleine Risse in die Haut ein. Die Erreger fördern das Zellwachstum und es kommt zu den Wucherungen auf der Haut. Warzen sind gutartig, aber sie stören manchmal, weil sie an ungünstigen Stellen sitzen. Und für Betroffene sind sie vor allem häufig ein ästhetisches Problem. Seltener führen Warzen zu Beschwerden wie Juckreiz, Druck oder Spannungsgefühlen. 

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr bei Warzen

Es kommt vor allem durch Hautkontakt zur Ansteckung. Aber auch über Handtücher oder Gegenstände können sich die HP-Viren verbreiten. Ebenfalls in der Gemeinschaftsdusche von Sportvereinen oder Schwimmbädern können sich Erreger übertragen. Hier ist die Ansteckungsgefahr sogar erhöht, weil die Haut durch Feuchtigkeit aufgeweicht ist. Die Viren dringen auch über kleine Verletzungen leichter ein, zum Beispiel nach dem Rasieren.

Menschen mit Hautallergien, geschwächtem Immunsystem und Kinder sind anfälliger für eine Infektion mit virenauslösenden Warzen. 

Gängige Warzenarten im Überblick:

Foto-Serie mit 8 Bildern

Sogenannte Stielwarzen sind keine echten Warzen. Was sie stattdessen sind und wie man sie behandeln kann, erfahren Sie hier.

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Nach Angaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) haben rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen Warzen. Dies zeigten verschiedene Studien. Schätzungen zufolge hätten hingegen nur drei bis fünf Prozent der Erwachsenen Warzen.

Muss man Warzen entfernen?

In aller Regel: Nein. Denn der Organismus entwickelt Antikörper gegen die Viren, die die Warzen hervorgerufen haben. Das kann allerdings einige Zeit dauern. Wie schnell die Warzen wieder verschwinden, hängt davon ab, welches Virus dahinter steckt und welche Warzenart sich gebildet hat. Auch die körpereigene Abwehr spielt eine Rolle. Ist sie herabgesetzt, kann die Heilung von Warzen länger dauern. So haben nach Angaben des IQWiG Studien mit Kindern und Jugendlichen gezeigt, dass bei rund der Hälfte von ihnen die Warzen nach einem Jahr verschwunden waren, bei 70 Prozent dauerte es drei Jahre. Untersuchungen mit Erwachsenen gibt es demnach kaum. Erfahrungsgemäß verschwinden Warzen aber meist nach wenigen Wochen oder Monaten.

Wie werden Warzen behandelt?

Wer nicht die Geduld aufbringen möchte, zu warten, bis sich eine oder mehrere Warzen zurückgebildet haben, kann sie selbst entfernen oder entfernen lassen. Dazu gibt es zwei Methoden, die als wirksam gelten.

Lösungen mit Salicylsäure:
Die Wucherungen können entweder mit Salicylsäure behandelt werden oder sie werden vereist. Warzenmittel als Lösungen mit Salicylsäure gibt es frei verkäuflich in der Apotheke. Sie müssen für mehrere Wochen täglich aufgetragen werden, bis sich die Hornschichten der Warze aufgelöst haben. Die Lösung darf ausschließlich auf das Warzengewebe aufgetragen werden. Folgen Sie den Anweisungen im Beipackzettel.

Vereisung der Warze:
Diese Methode wird beim Hautarzt angewendet. Hierzu wird flüssiger Stickstoff mit einer Temperatur von minus 196 Grad auf die Warze aufgetragen. Diese stirbt dabei ab und löst sich. Die Behandlung muss jedoch einige Male wiederholt werden. Wer zu viel Stickstoff abbekommt, muss mit schmerzhaften Hautverletzungen rechnen. Wenn die Dosis zu gering ist, verschwindet die Warze nicht. 

Eine Garantie, das die Warzen wegbleiben, gibt es allerdings bei keiner der beiden Behandlungsformen. Es können immer auch Viren in der Haut zurückbleiben, die zu neuen Warzen führen.

Alle Behandlungsmethoden zur Entfernung von Warzen.

Wie man sich vor Warzen schützt

Die Warzen von anderen sollte man möglichst nicht berühren. Wer Warzen hat sollte immer eigene Handtücher benutzen. Im Schwimmbad und öffentlichen Umkleidekabinen sollte man nicht barfuß sein. Wer selbst Warzen hat, schützt sich, indem er seine Warzen im Schwimmbad mit wasserfesten Pflastern abklebt. So verringert sich auch die Selbstansteckung und Entstehung weiterer Warzen. 

Wer sich mit den ansteckenden Viren infiziert, kann auch nach Monaten noch Warzen entwickeln. Wo die Ansteckung passiert ist, lässt sich daher oft nicht nachvollziehen.

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