Tuesday, 19th March 2024
19 März 2024

Tinnitus behandeln: Unbedingt die 24-Stunden-Regel beachten

Bei Tinnitus ist schnelles Handeln gefragt. Ist das Ohrgeräusch am nächsten Tag noch da, sollte man zum Arzt gehen. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/Getty Images)

Nach einem Konzert oder einer Nacht im Club haben viele noch bis zum nächsten Morgen Ohrensausen. Wenn der Ton im Laufe des Tages nicht weggeht, ist der Gang zum Ohrenarzt ratsam. Denn je früher ein akuter Tinnitus behandelt wird, umso höher sind seine Heilungschancen.

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Die Deutsche Tinnitus-Liga empfiehlt daher die 24-Stunden-Regel. Sie besagt, dass Betroffene nach dem ersten Auftreten der Störgeräusche im Ohr nicht länger als einen Tag warten sollten, bevor sie einen Arzt aufsuchen

Heilungsquote von 80 Prozent bei früher Behandlung

Bei der Behandlung gilt die Regel „je früher, desto besser“. Dadurch erhöhen Sie Ihre Heilungschance und vermeiden, dass der Tinnitus chronisch wird. „Bei rund 80 Prozent der Betroffenen verschwindet der akute Tinnitus im Verlauf der Behandlung oder auch ohne Behandlung weitgehend vollständig“, schreibt die Deutsche Tinnitus-Liga auf ihrer Homepage.

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Lärm als Risikofaktor für Tinnitus: Lärm kann die Ohrgeräusche auslösen und einen bereits bestehenden Tinnitus verstärken. Ist man nachts oder tagsüber immer wieder Lärm ausgesetzt, etwa durch vorbeifahrende Züge, Flugzeuglärm oder laute Maschinen, sollte man zu Gehörschutzmaßnahmen greifen. Auch bei lauten Feiern und Konzerten sind Ohrschutzstöpsel Pflicht.

Tinnitus ist nicht sofort ein Notfall

Viele Menschen geraten in Panik, wenn ihr Gehör plötzlich eingeschränkt ist und sie ein Summen, Piepsen oder Rauschen wahrnehmen. Solange die 24-Stunden-Frist noch nicht abgelaufen ist, besteht jedoch kein Grund zur Panik.

Die Experten raten zunächst zu Entspannung. „Bewahren Sie Ruhe! Und schlafen Sie erst einmal richtig aus“, heißt es in den Empfehlungen der Tinnitus-Liga. Sollten Ihre Geräusche am nächsten Morgen noch vorhanden sein, ist eine umgehende Untersuchung als Eilfall beim HNO angeraten.

Bei Taubheitsgefühl sofort zum Arzt

Tritt neben den Störgeräuschen im Ohr auch noch ein Taubheitsgefühl auf, sollte man ohne Wartezeit unverzüglich einen HNO-Arzt aufsuchen. In diesem Fall besteht nämlich Verdacht auf einen Hörsturz. Je früher gehandelt wird, desto höher sind auch hier die Heilungschancen. 

Diagnose: So verläuft die Untersuchung 

Hält das Piepsen und Summen im Ohr an, wird der HNO-Arzt das Ohr zunächst gründlich untersuchen, einen Hörtest durchführen und nach den Ursachen des Tinnitus suchen. 

Diese können sehr unterschiedlich sein. Stress und starker Lärm gehören zu den Hauptursachen für Ohrgeräusche. Aber auch andere Faktoren wie psychische Probleme oder bestimmte körperliche Erkrankungen können Störgeräusche auslösen. 

Erstversorgung bei Verdacht auf Tinnitus

In der Regel erhalten Betroffene je nach der vermuteten Ursache des Tinnitus durchblutungsfördernde und abschwellende Medikamente. Dadurch sollte das Innenohr besser versorgt werden. Die Behandlung auf Durchblutungsstörungen ist lediglich eine erste Verdachtsdiagnose. Deswegen müssen häufig weitere Diagnoseschritte erfolgen.

Vom akuten zum chronischen Tinnitus 

Das Ohrgeräusch kann also wieder völlig abklingen, es kann aber auch bleiben. Dann liegt ein chronischer Tinnitus vor. Er kann für Betroffene zur schweren Belastung werden, aus der weitere Krankheiten resultieren. in diesen Fällen ist eine psychotherapeutische Begleitung des Patienten notwendig. 

In vielen Fällen verliert der Tinnitus im Laufe der Zeit aber auch an Bedeutung und wird erträglich. Mediziner sprechen hier von Habituation (Gewöhnung). 

Das ist allerdings ein Prozess, der Zeit und Geduld verlangt. Manche Menschen benötigen dazu auch therapeutische Hilfe von Experten. Rat erhalten Sie bei der Deutschen Tinnitus-Liga. Die Selbsthilfeorganisation informiert darüber, wie Sie am besten für sich selbst sorgen können und damit sich und andere Betroffene unterstützen.

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