Thursday, 21st March 2024
21 März 2024

Parkinson: Frühe Anzeichen der Krankheit erkennen

Schriftbild: Bei manchen Menschen verändert sich in der Frühphase der Parkinson-Erkrankung auch die Schrift. (Quelle: anyaberkut/Thinkstock by Getty-Images)

Wenn Morbus Parkinson diagnostiziert wird, ist der Patient in der Regel schon seit mindestens zehn Jahren krank – und viele Nervenzellen unwiederbringlich verloren. Es gibt aber Anzeichen, die schon sehr früh auf eine spätere Erkrankung hindeuten.

Parkinson verbinden viele mit langsamen Bewegungen und zitternden Händen. Das sind aber nicht die ersten Symptome der Krankheit, erklärt Prof. Rüdiger Hilker-Roggendorf von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson.

Auf erste Anzeichen achten

Mögliche erste Anzeichen für Parkinson sind:

Erste motorische Auffälligkeiten sind ein schlurfender Gang oder dass ein Arm beim Gehen weniger mitschwingt als der andere. Bei manchen verändert sich auch das Schriftbild: Die Buchstaben werden immer kleiner.

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Jedes Symptom für sich genommen bedeutet natürlich nicht, dass jemand später Parkinson bekommt. Zum Arzt gehen sollten Sie aber, wenn die Symptome gehäuft auftreten und es keine naheliegende Erklärung dafür gibt, Rauchen als Ursache der Riechstörung etwa. Das gilt vor allem für diejenigen, die nahe Verwandte mit Parkinson haben.

Meist gehen Patienten erst zum Arzt, wenn sie sichtbar zittern oder sich deutlich langsamer bewegen. Die Erkrankung ist zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Wenn Parkinson diagnostiziert wird, leben die Patienten meist schon seit 10 bis 15 Jahren mit der Krankheit. Rund die Hälfte der Nervenzellen, der für die Bewegung wichtigen Substantia nigra im Gehirn, ist dann bereits zugrunde gegangen.

Frühes Erkennen kann Voranschreiten verlangsamen

Stellt sich jemand mit ersten Anzeichen, aber noch ohne motorische Auffälligkeiten beim Neurologen vor, kann er den Patienten zunächst in ein spezialisiertes Zentrum überweisen. Dort lässt sich feststellen, ob ein für Parkinson typisches, falsch gefaltetes Eiweiß bereits nachweisbar ist. Dann ist davon auszugehen, dass der Betroffene früher oder später erkranken wird.

Medikamentös behandeln kann man dann in der Regel zwar noch nicht. Wer weiß, dass er besonders gefährdet ist, kann aber einiges tun, damit die Krankheit im Zweifelsfall nicht ganz so schnell voranschreitet: Sport zum Beispiel ist eine sehr gute Präventionsmaßnahme – übrigens nicht nur gegen Parkinson, sondern gegen alle Erkrankungen, bei denen Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen.

Parkinson ist nicht heilbar

Hat der Patient bereits Einschränkungen – zum Beispiel Probleme beim Sprechen –, helfen spezielle Trainings. Damit lässt sich zum Beispiel eine immer leiser und undeutlicher werdende Sprache gut korrigieren.

Heilbar ist Parkinson nicht. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser können Ärzte aber gegensteuern und die Symptome möglichst lang in den Griff bekommen, erklärt Hilker-Roggendorf. Dabei kommen Medikamente zum Einsatz, aber auch andere Behandlungsformen wie Physio- und Ergotherapie.

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