Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Chronische Blasenentzündung: Symptome und Behandlung

Eine chronische Blasenentzündung ist oftmals nur eine wiederholte, akute Infektion. (Quelle: Anetlanda/Getty Images)

Eine chronische Blasenentzündung tritt glücklicherweise recht selten auf. In den meisten Fällen handelt es sich um akute Infektionen, die sich wiederholen. Anhand welcher Symptome Sie eine chronische Blasenentzündung erkennen, erfahren Sie hier.

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Eine Blasenentzündung kann eine lästige Angelegenheit sein und bringt oft viele Beschwerden mit, wie zum Beispiel Schmerzen beim Pinkeln oder vermehrter Harndrang. In der Regel ist eine akute Zystitis, so der medizinische Fachbegriff für die Blasenentzündung, aber recht harmlos und nach ein paar Tagen wieder verschwunden. Zu einem Problem wird sie erst, wenn sie chronisch verläuft. Aber was genau macht eine chronische Blasenentzündung aus?

Chronische Blasenentzündung: Wenn Antibiotika nicht mehr helfen

Im Volksmund spricht man von einer „chronischen Blasenentzündung“, wenn jemand innerhalb eines Jahres mehr als dreimal an einem Harnwegsinfekt erkrankt. Der korrekte medizinische Begriff für dieses Phänomen ist der „rezidivierende Harnwegsinfekt“ und bedeutet so viel wie „eine wiederkehrende Blasenentzündung“. 

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Während 80 Prozent der akuten Krankheitsverläufe auf Kolibakterien zurückzuführen sind, kann eine chronische  durch diverse Keime ausgelöst werden, die unter Umständen andere Behandlungsmethoden erfordern. Zudem ist es möglich, dass der verursachende Keim bei wiederholtem Auftreten eine Resistenz gegen zuvor wirksame Antibiotika entwickelt hat.

Hinsichtlich der Symptome gibt es keine Unterschiede zwischen einer akuten und einer chronischen Blasenentzündung. Betroffene leiden unter häufigem Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterleib. Bei schweren Verläufen reichen die Symptome bis hin zu Blut im Urin.

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Chronische Blasenentzündung – was tun?

Eine akute Zystitis lässt sich in vielen Fällen gut selbst behandeln. Wird sie rechtzeitig als eine solche entdeckt, können Hausmittel allein schon viel bewirken, sodass ein Besuch beim Arzt nicht immer nötig ist. 

Kehrt die Blasenentzündung aber innerhalb eines Jahres mehrmals zurück, sollte früher oder später ein Arzt aufsucht werden. Dieser sollte bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten unbedingt eine Bakterienkultur anlegen und entsprechende Resistenztests durchführen. So wissen Sie nach einigen Tagen, was genau der Verursacher ist und welche Antibiotika gegen ihn wirkungslos sind. So kann der Arzt gegebenenfalls die Medikation umstellen.

Möglicherweise sind auch andere Behandlungsmethoden erforderlich, zum Beispiel die vorbeugende Einnahme von Antibiotika in einem dauerhaften Zeitraum von drei bis sechs Monaten. Studien haben gezeigt, dass eine chronische Blasenentzündung durch die prophylaktische Antibiotikaeinnahme bis zu 95 Prozent reduziert werden kann.

Die andere Form der „chronischen Blasenentzündung“

Es gibt jedoch auch Patienten, die die Symptome einer Blasenentzündung zeigen, obwohl keine auslösenden Keime nachweisbar sind. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte „Interstitielle Zystitis“: Eine chronische Blasenentzündung, die nicht durch Bakterien ausgelöst wird.

Die Ursachen einer interstitiellen Zystitis sind bislang nicht endgültig geklärt. Eine endgültige Diagnose dieser Erkrankung ist nur durch eine Gewebeuntersuchung möglich. Bei der Behandlung gibt es unterschiedliche Ansätze. So werden beispielsweise Antidepressiva oder Schmerzmittel verabreicht oder verschiedene Medikamente wie Hyaluronsäure oder Dimethylsulfoxid direkt in die Harnblase gefüllt.

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