Thursday, 21st March 2024
21 März 2024

Bericht: Deutlich mehr rechtsextreme Gewalt

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben für 2018 eine Zunahme rechtsextrem motivierter Gewalt erfasst. Das berichtet die „Bild am Sonntag“ und beruft sich auf neue Zahlen des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Die Zahl rechtsextrem motivierter Gewalttaten ist laut „Bild am Sonntag“ im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Während 2017 noch 28 solcher Taten erfasst worden seien, seien es 2018 bereits 48 gewesen, meldete die Zeitung unter Berufung auf den Jahresbericht 2018 des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Das Bundesinnenministerium wollte die Zeitungsmeldung nicht kommentieren und verwies auf die Vorstellung des Verfassungsschutzberichts am Donnerstag. 

Insgesamt würden 24.100 Menschen als rechtsextrem eingestuft und damit etwas mehr als 2017. Damals hieß es in dem Bericht des Verfassungsschutzes, dass 24.000 Personen dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet würden. Mit rund 12.700 Personen sei 2018 fast jeder zweite vom Verfassungsschutz als „gewaltbereit“ eingestuft. 

Sechs versuchte Tötungen 

2018 habe es sechs versuchte Tötungsdelikte gegeben, die als „mutmaßlich rechtsextremistisch“ eingeordnet worden seien. Alle hätten einen fremdenfeindlichen Hintergrund gehabt, schreibt die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf den Bericht. 

Rechtsextremistische Demonstranten in Magdeburg 2015 (Symbolbild): Fast die Hälfte gilt als gewaltbereit

Zu den Feindbildern der Rechtsextremisten gehörten neben „Ausländern“, dabei insbesondere Asylsuchende und Muslime, auch Politiker, zitierte die Zeitung. Inhaltlich stünden die Themen vermeintliche „Überfremdung“ und vermeintlich drohender Verlust der „nationalen Identität“ im Fokus. Dem Jahresbericht zufolge gebe es zudem einen „Anstieg von Volksverhetzung mit antisemitischen Motiven“.

Auch die Zahl der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ nimmt zu 

Sorgen machen den Sicherheitsbehörden laut der Zeitung auch die sogenannten „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“. „Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik Deutschland ab und sind für das Fortbestehen des „Deutschen Reiches“. Die „Selbstverwalter“ erklären ausdrücklich ihren „Austritt“ aus der Bundesrepublik. Der Verfassungsschutz stuft beide Gruppierungen als „staatsfeindlich“ ein. Auch ihre Zahl nahm im Vergleich zu 2017 zu – von 16.500 auf 19.000 Personen. 

sth/kle (epd, kna) 

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